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  • Daisuke Inoue

    Der Erfinder des Karaoke

    Karaoke ist weltweit bekannt und erfreut sich größter Beliebtheit – vor allem im Ursprungsland Japan. Den Erfinder der Karaoke­box, Daisuke Inoue, dürfte in der westlichen Welt jedoch kaum einer kennen.

    Der Musiker Daisuke Inoue

    Inoue Daisuke, so die Reihenfolge im Japanischen, wurde am 10. Mai 1940 in Osaka geboren. Sein Vater verkaufte Pancakes in Nishinomiya, dort wuchs er auch auf. In seiner Schulzeit spielte er Schlagzeug und es stellte sich schnell heraus, dass er es nicht gut spielen konnte. Doch entwickelte er eine Liebe zur Musik. Er arbeitete als Musiker in Bars in Kobe, die häufig von Ge­schäfts­män­nern besucht wurden. Dort musste er Hintergrundmusik über das Drumset liefern, wenn die Kunden vor den Freun­den singen wollten. Aktuelle Songs wurden verlangt und Inoue musste den Lippen der Sänger folgen um eine bestimmte Musik zu liefern. Doch war er immer ein Beat zu spät. So entwickelte sich eine neue Form der Unterhaltung, bei der mit Absicht falsch zu der Musik gesungen wurde, die eh zu langsam oder zu schnell war. Dadurch wurde er in Kobe populär und immer mehr Men­schen gingen diesem Trend nach. Ein Kunde wollte unbedingt von der Musik Inoues begleitet werden, doch konnte dieser nicht und schickte stattdessen ein Tape auf dem seine Musik aufgenommen war. Das fanden die Zuschauer aber noch viel besser und so kam Inoue die Idee zum Karaoke.

    Karaoke bedeutet übersetzt „leeres Orchester“. 1971 entwickelte Inoue elf selbstgemachte Maschinen, die „8-Juke“ genannt wur­den und die ersten Karaokemaschinen darstellten. Diese besaßen acht Background-Songs für angehende Sänger und kos­te­ten jeweils 100 Yen. Diese wurden an Bars in Kobe vermietet. Die Maschinen waren ein Hit und kamen immer mehr an. Nur Inoue wurde immer mehr vergessen, da er kein Patent für die Technik anmeldete. Er arbeitet noch an kleinen Zusätzen für die Maschinen, doch kaum jemand erinnerte sich an den Erfinder dieser Maschine, die so viele Japaner begeistert.

    1996 wurde der Fokus wieder auf Inoue gelenkt, da Karaoke immer populärer in der Welt wurde. Ein Karaoke-Channel aus Sin­ga­pur hat Nachforschungen über Karaoke angestellt und fand somit Inoue, der langsam wieder auf dem Dunkel zurückkam. 1999 kam dann der große Durchbruch mit einem Artikel im Times-Magazin, in dem er als einer der einflussreichsten Asiaten des 19. Jahr­hundert bezeichnet wurde. 2004 gewann er auch den Ig-Nobelpreis für Frieden, denn Karaoke vereinigt Menschen und hilft gegen Depression und Einsamkeit. Bei Karaoke können Menschen einfach nur Spaß haben und müssen sich nicht verstecken. Das ist der nachhaltige Erfolg von Inoue, auch wenn er nie Geld für seine Erfindung gesehen hat. 2005 war er Teil des Filmes „Karaoke“, wobei es um sein Leben und seine Erfindung geht.

    Heutzutage arbeitet Inoue an kleinen Entwicklungen, mit denen er sich finanzieren kann. Diese sind meistens keine Idee von ihm, aber er arbeitet gerne mit anderen Kreativen zusammen. Er setzt sich stark für eine bessere Tierhaltung von Haustieren in Japan ein und lebt immer noch in Osaka. Inoue wird immer öfter gefragt, ob er sich Karaoke patentieren lassen möchte. Als Ant­wort kommt immer ein Nein, denn er sieht sich selbst nicht als jemand, der Neues erfindet, nur als jemand, der Vor­han­de­nes kombiniert. Nach eigenen Angaben reichen ihm lachende Gesichter, denn Karaoke steht für die Zeit, in der Menschen ihre Trau­er und ihren Stress vergessen können.

    Falls Inoue ein Patent für seine Maschine gehabt hätte, wären seit 1971 etwa 110 Millionen Dollar in seine Tasche geflossen.



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