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  • Hiroshi Yamauchi

    Unternehmer, Früherer Präsident von Nintendo

    Nintendo - vom Spielkartenhersteller zum milliardenschweren Games-Unternehmen


    Hiroshi Yamauchi wurde am 7. November 1927 in Kyoto, Japan, als Urenkel des Gründers von Nintendo, eines traditionsreichen Spielkartenherstellers (Hanafuda-Karten), geboren. Sein Vater verließ 1931 die Familie. Während des Zweiten Weltkriegs muss­te Yama­uchi seine schulische Ausbildung unterbrechen um Kriegsarbeitsdienst in einer Fabrik zu leisten. 1945 nahm er ein Jura-Studium an der Waseda Universität in Tokyo auf.

    Bereits 1949 übernahm er – im Alter von nur 21 Jahren und ohne Universitätsabschluss – die Führung des Familien­un­ter­neh­mens, nachdem sein Großvater einen Schlaganfall erlitten hatte. Yamauchi knüpfte die Übernahme der Verantwortung an die Bedingung, als einziges Mitglied der Familie im Unternehmen tätig zu sein. Ein älterer Cousin musste das Unternehmen ver­lassen. Darauhin baute Hiroshi Yamauchi Nintendo Japan komplett um, um jegliche Illoyalität ihm gegenüber im Keim zu er­sticken.

    Die 50er-Jahre sind für Yamauchi ein Jahrzehnt von Glück und Krisen in seinem persönlichen Umfeld: Er heiratet 1950, wird Va­ter zweier Töchter und schließlich eines Sohns (1950, 1957 und 1958). Seine Frau erleidet aber auch mehrere Fehlgeburten. Sein Vater, zu dem er seit über zwei Jahrzehnten keinen Kontakt mehr hatte, stirbt Mitte der 50er-Jahre, ohne dass es zuvor eine Möglichkeit zur Aussöhnung gegeben hätte. Daran trägt Yamauchi lange Zeit schwer.

    Einen ersten größeren geschäftlichen Erfolg konnte Yamauchi 1959 mit dem lizensierten Vertrieb von Walt Disney Kinder-Spiel­kar­ten verbuchen. 1962 wurde das Unternehmen aufgrund dessen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
    Ein Besuch der United States Playing Card Company in Cincinnati, dem damals größten Unternehmen dieser Art weltweit, führ­te ihm allerdings die Grenzen seines Marktsegments vor Augen. Er beschloss daraufhin, das Unternehmen zu di­ver­si­fi­zie­ren. Fehlanläufe mit portioniertem Instant-Reis, einem Taxi-Unternehmen und einem Stundenhotel brachten das Unternehmen je­doch an den Rand des Ruins.

    Nach ersten Erfolgen mit den Entwicklungen des Ingenieurs Gunpei Yokoi, entschied sich Yamauchi für die Konzentration auf den Spielzeugmarkt. Ab Ende der 60er-Jahre entwickelte Nintendo dann elektronische Spielzeuge – eine absolute Neuheit im damaligen Japan. Bald danach verhandelte Yamauchi eine Lizenz zu Herstellung und Vertrieb von Magnavox-Produkten in Ja­pan. Magnavox war mit Atari einer der ersten Viedeospielhersteller. Der große Erfolg veranlasste Yamauchi, eigene Produkte zu entwickeln. Er gründete drei Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, die innerhalb von Nintendo miteinander in Kon­kur­renz standen – eine hoch innovative Unternehmensstruktur.
    1976 konnte Nintendo mit ersten eigenen Hardware-Entwicklungen in den Markt eintreten. Auch die Software stellt Nintendo von Anfang an selbst her: dabei stellte Yamauchi die Kreativität der Entwickler in den Vordergrund.

    Hiroshi Yamauchi behielt sich die alleinige Entscheidung darüber vor, welche Spiele seiner Entwickler tatsächlich auf den Markt kamen. Dabei bewies er ein untrügliches Gespür für kommende Game-Trends – und das, obwohl er selbst keine Videospiele spielte.
    1979 gründete Yamauchi die amerikanischer Tochtergesellschaft von Nintendo und beauftragte seinen Schwiegersohn mit der Führung des Unternehmens. Münz-Spielautomaten entwickelten sich zu einem weiteren erfolgreichen Geschäftszweig, u.a. der weithin bekannte Donkey-Kong-Spielautomat. 1980 erschuf Nintendo die Video-Spiel-Figur Mario, die mittlerweile weltweit Kult-Status erreicht hat. In den nächsten beiden Jahrzehnten führte Yamauchi sein Unternehmen in die weltweite Expansion und machte es zu einem führenden, milliardenschweren Unternehmen der Branche.
    Innerhalb und außerhalb seines Unternehmens wurde er für seinen außerordentlichen Geschäftsinstinkt bewundert und für sein harsches, dominantes Auftreten gefürchtet.

    Am 31. Mai 2002 trat Hiroshi Yamauchi als Präsident Nintendos zurück. Nach drei Jahren als Vorsitzender des Aufsichtsrats ver­ließ er am 9. Juni 2005 das Unternehmen endgültig.
    Auf eigenen Wunsch erhält Yamauchi keine Pensionsbezüge: Das Geld, so sagte er einmal, können man im Unternehmen sinn­voller einsetzen.

    2008 war Yamauchi (laut Forbes) der reichste Mann Japans. Unter anderem unterstützte er den Bau eines Krebs­therapie­zen­t­rums in Kyoto großzügig. Hiroshi Yamauchi verstarb am 19. September 2013 im Alter von 85 Jahren.



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