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Nach einem ca. elfstündigen Flug kamen wir morgens am Flughafen Osaka an, wo uns unser Reiseleiter in Empfang nahm. Weiter ging es mit dem Taxi nach Kyoto. Hier mussten wir erst mal unser Jetlag bekämpfen, um gleich in den richtigen Schlafrhythmus zu kommen. Also starteten wir zu einem leichten Programm.
Ziel war der Fushimi Inari Schrein, an dem wir ersten Kontakt mit Japans spiritueller Seite aufnehmen konnten. Der Schrein ist dem Reisgott gewidmet. Dieser ist mittlerweile aber auch für das Geschäft zuständig, weshalb man hier unzählige, von Firmen und Geschäftsmännern gespendete rote Tore findet, die sich, einem Tunnel gleich, den Berg hinauf ziehen. Wir gingen nur ein kleines Stück, bevor wir zu unserem Hotel zurückkehrten und eincheckten.
Auch wenn wir in der Nacht auf Grund der Zeitverschiebung gelegentlich aufgewacht sind, starteten wir frisch in den neuen Tag und machten uns auf Japans alte hauptstadt Kyoto zu entdecken.
Erstes Ziel war die Nijo-jo Burg mit ihrem Nachtigallenboden. Der berühmte Shogun Tokugawa Ieyasu hat, hier eine "zwitschernde" Alarmanlage an den Bohlen anbringen lassen, da er Angst vor Attentätern hatte.
Im Anschluss ging es weiter zum Chion-in, dem Haupttempel einer der größten buddhistischen Schulen Japans.
Im Anschluss führte uns unser Spaziergang weiter durch das östliche Kyoto, bis hin zum Yasaka Schrein. Hier erzählte uns unser Reiseleiter, wie der japanischen Mythologie zu Folge die Welt entstanden ist. Alles doch etwas anders als im Westen, obwohl es Ähnlichkeiten zur griechischen Mythologie gibt.
Gegen Mittag fingen dann auch die Mägen an zu knurren und so hieß es unser erstes gemeinsames Essen wahrzunehmen. Im Geisha-Viertel Gion kehrten wir ein und hatten ein sehr japanisches Mittagessen, mit Reis, Tofu, Suppe und Fisch.
Am Nachmittag hatten wir dann noch den Kodai-ji Tempel auf dem Programm, dessen weitläufiger Garten ein Highlight für jeden Freund des Landschaftsbaus darstellt. Zwischen Teichen, Bambus und Teehäusern vergaß man glatt, dass man ja immer noch in einer Millionenstadt war.
Gegen Abend machten wir noch einen Abstecher zur Gion-Corner Show, wo uns traditionelle Künste, wie Blumenstecken, Puppenspiel und Geisha Tanz kompakt vorgestellt wurden.
Am vierten Tag unserer Reise ging es mit dem Shinkansen Schnellzug nach Hiroshima und Miyajima. Als erstes besuchten wir die heilige Insel, mit dem berühmten roten Torii (Schreintor) im Wasser. Leider hingen die Wolken etwas tief, aber auch dies trug zu einer mystischen Stimmung bei.
Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem Schnellboot von der Insel direkt in die Stadt Hiroshima zum Friedenspark. Man kann es kaum glauben, dass diese so lebhafte Stadt einst von der Atombombe "Little Boy" nahezu komplett zerstört wurde. Der von uns besuchte Friedenspark mit dem Atombombendom, dem Friedensmuseum und den verschiedenen Denkmälern für die Opfer erinnert bis heute an diesen traurigen Tag.
Auch an diesem Tag machten wir uns auf, das an Kulturgütern unerschöpfliche Kyoto zu erkunden. Erstes Ziel war der ehemalige Kaiserpalast. Kyoto war über 1000 Jahre Hauptstadt des Landes und der noch existierende Palast beeindruckte uns vor allem durch sein seine stilvolle Schlichtheit und den schönen Garten.
Auf unserem weiteren Fußweg sahen wir dann auch endlich unseren ersten richtig blühenden Kirschbaum. Leider war es dieses Jahr Ende März noch verhältnismäßig kühl, so dass die berühmten weißen Blüten noch geschlossen blieben.
Im Anschluss hatten wir Zeit ein wenig in einem Textilzentrum shoppen zu gehen. Der Stadtteil Nishijin ist bekannt für seine Seidenproduktion und Verarbeitung, weshalb wir es uns natürlich nicht nehmen ließen, die feinen Stoffe bei einer Kimono Modenshow auch getragen zu betrachten.
Am Nachmittag hatten wir noch zwei bekannte Tempel auf dem Programm stehen. Der mit Blattgold überzogene Kinkaku-ji und der durch ruhige Schlichtheit bestechende Ryoan-ji. Beide zählen zu Kyotos Repertoire an UNESCO Weltkulurerbestätten und besitzen beide ihren ganz eigenen Scharm.
Wieder einmal brachte uns der Shinkansen Schnellzug in einem Affenzahn aus Kyoto raus. Diesesmal nach Himeji, wo ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe auf uns wartete. Die Himeji Burg wird wegen ihrer Eleganz auch "Weißer Reiher" genannt und ist ein exzellentes Beispiel für den japanischen Burgenbau. Niemals eingenommen und auch von den Bomben des Krieges weitgehend verschont beherrscht sie immer noch das Stadtbild und zog uns direkt in ihren Bann.
Nach einer kurzen Mittagspause ging es weiter zum Koko-en Garten, mit seinen schönen kleinen Untergärten, die alle verschiedene Themen hatten. Koi-Karpfen tummelten sich im Wasser, der Bambus rauschte im Wind und auch die ein oder andere Blüte war schon zu sehen. Eine Schale grünen Tees rundete das ganze ab, bevor es zurück nach Kyoto ging.
Nara gilt als die Wiege des Buddhismus in Japan. Als Nara vor über 1200 Jahren die erste permanente Kaiserhauptstadt Japans war, fasste die ürsprünglich aus Nordindien stammende Religion hier Fuß und etablierte monumentale Tempel, die auch großen politischen Einfluss hatten. Der größte unter ihnen ist der noch immer existierende Todai-ji, der große Osttempel. Er gilt als größtes Holzgebäude der Welt und beherbergt die größte sitzende Bronzestatue des Erleuchteten in Japan.
Unser Spaziergang führte uns weiter durch einen Wald, dessen Bäume wohl schon vor der Gründung der Stadt gestanden haben müssen. Einige waren so alt und dick, dass die Japaner annehmen in ihnen würde ein Gott wohnen. Auch die vielen frei laufenden Rehe werden hier als heilig angesehen, da auf ihren Rücken die Götter nach Nara geritten sein sollen.
Und wo so viele Götter und heilige Rehe sind, ist natürlich ein Schrein nicht weit, in dem man zu den Göttern beten kann. Der Kasuga Taisha im Wald gelegen gilt als der Schutzschrein der Stadt, weshalb in seiner Umgebung tausende gespendeter Laternen anzufinden sind. Man kann schon fast denken man sei in einer anderen Welt angekommen und vielleicht haben die Japaner ja recht, wenn sie sagen dass der Wald von Göttern bewohnt wird.
Am achten Tag hieß es dann Sayonara Kyoto, denn wir machten uns auf nach Tokyo. Doch zuvor war ein Zwischenstopp in der Stadt Kanazawa angesagt.
Einst die Hauptstadt einer der reichsten Provinzen des Landes, gab es hier einiges zu sehen. Bekannt ist die Stadt für einen der drei schönsten Gärten des Landes, der Kenroku-en, den jeder reiche Fürst im alten Japan brauchte auch einen passenden Garten zum flanieren und entspannen. Wir taten es ihm gleich und schlenderten durch die weitläufige Anlage, bevor es danach weiter zum Museum für Kunst des 21. Jahrhunderts ging, ein schöner Kontrast zur historischen Gartenanlage.
Auch an diesem Tag stand wieder ein gemeinsames Mittagessen auf dem Programm: Fisch, Meeresfrüchte, Entenfleisch, Miso-Suppe und natürlich Reis. Gut gestärkt konnten wir so zur letzten Etappe des tages Aufbrechen. Wir besuchten das ehemalige Samuraiviertel und konnten sogar eines der traditionellen Häuser von innen sehen. So konnten wir uns, wenn auch nur für kurze Zeit, auch mal vorstellen, wie es war zum Kriegeradel zu gehören.
Im Anschluss wurde noch ein schneller Snack für die Shinkansen-Fahrt nach Tokyo gekauft und in Windeseile waren wir auch schon in Japans Hauptstadt.
Tokyo empfing uns genau wie wir es uns vorgestellt haben, mit einem Mix aus Tradition und Moderne. Erstes Ziel war der Senso-ji, ein Tempel in Tokyos traditionellem Viertel Asakusa. Rikschafahrer, kleine Läden und natürlich die beindruckenden Tempelbauten prägen das Bild in diesem Teil der Stadt.
Im Anschluss ging es mit dem Schiff weiter zum Hamarikyu Garten, ehemaliger Privatgarten des Shoguns, mächtigster Mann im feudalen Japan. Der lebte damals schon nicht schlecht, wenn man sich die weitläufige Anlage ansieht.
Weiter über die Edeleinkaufsmeile Ginza ging es zum Edo-Tokyo-Museum. Bevor der Kaiser seinen Hof nach Tokyo verlegte, hieß die Stadt nämlich Edo und hier konnten wir mehr über dessen Entwicklungsgeschichte von einem kleinen Fischerdorf bis hin zur größten Metropolregion der Welt erfahren.
Am späten Nachmittag machten wir noch einen Abstecher in das Elektronikviertel Akihabara, das neben seiner Elektrogeschäfte vor allem für seine Manga- und Animekultur bekannt ist.
Dass es dieses Jahr ungewöhnlich lange kalt blieb, bewies unser Ausflug nach Nikko. In den Bergen nördlich von Tokyo hatte es nämlich sogar in der Nacht zuvor geschneit und so wateten wir durch zehn Zentimeter Neuschnee. Wenn wir schon keine weißen Kirschblüten zu Gesicht bekommen, dann wenigstens weiße Tempeldächer.
Die sahen wir auch im Rinno-ji Tempel und dem Toshogu Schrein, wo sich der Shogun Tokugawa Ieyasu als Gottheit verehren lässt. Nikko heißt übersetzt Sonnenstrahl und passend hierzu wählte auch der Shogung seinen posthumen Namen: Toshogu bedeutet nämlich so viel wie "Schrein des scheinenden, östlichen Lichts".
Scheinend ist die Anlage in der Tat. Viel Gold wurde hier verbaut aber noch beeindruckender sind die vielen detailreichen Schnitzereien. Nicht umsonst ist der gesammte Komplex ebenfalls zum Weltkulturerbe ernannt worden.
Hierzu gehören auch der Futarasan Schrein und das Taiyuin Mausuleum, wo sich der Enkel Tokugawa Ieyasus ein Denkmal gesetzt hat. Beides haben wir an diesem Tag auch noch besucht und man muss sagen, es hat sich trotz (oder vielleicht gerade wegen) Schnee gelohnt!
Nach einem kalten Vortag, weckte uns am elften Tag ein strahlend blauer Himmel und schon waren wir alle wieder motiviert auf Kirchblütenjagd zu gehen. Bester Ort hierfür ist angeblich der Ueno Park in dem sich die Japaner treffen, um unter den blühenden Ästen ein Picknick zu machen oder mit dem ein oder andern Sake anzustoßen. Leider blühte noch nicht viel, aber das schien die japanischen Picknickfreunde nicht zu stören. Hier und da bereiteten sie sich auf die Blütenschau (auf Japanisch "Hanami") vor.
Und wer hätte es gedacht, am Ausgang des Parks fanden wir dann auch einen schönen blühenden Baum.
Wenn man an Tokyo denkt, hat man automatisch das Bild einer Menschenmenge, die wild durcheinander wuselt, im Kopf. Um das quirlige Japan zu erleben, war deshalb das nächste Ziel Shibuya. Hier wimmelt es von jungen Menschen, die auf der Suche nach den besten Shoppingmöglichkeiten sind. Laute Musik dröhnt aus den Geschäften und noch lauterer Riesenleinwände übertönen das ganze nochmal. Nichts für schwache Nerven!
Und um den ganzen die Krone aufzusetzen ging es dann noch nach Harajuku, wo sich in der Takeshita Straße die Creme de la Creme der schrillen Extravaganz tummelt.
Aber damit noch nicht genug. Um zum letzten Programmpunkt zu kommen, mussten wir noch über den geschäftigsten Bahnhof der Welt. In Shinjuku Station steigen pro Tag knapp 3,5 Millionen Menschen ein, aus und um. Gut dass wir schnell den richtigen Ausgang fanden und dann mit einem Panoramablick vom 45. Stock des Rathauses belohnt wurden.
Der heutige Tag brachte uns zu den Schwefelquellen von Hakone und dem klaren Ashisee, bevor wir am Nachmittag das entspannte Städtchen Kamakura erkundeten.
Hier besuchten wir den Hasedera, einen am Hang gelegenen Tempel mit schöner Aussicht über die Bucht von Kamakura, bevor zum Abschluss des Tages dem großen Buddha der Stadt noch einen Besuch abstatteten.
Auch wenn Tokyo als Präfektur nur "schlappe" 13,6 Millionen Einwohner hat, hört das Häusermeer an der Stadtgrenze nicht auf, sondern geht direkt in die angrenzenden Städte über. Somit kommt die Metropolregion auf stattliche 35 Millionen Einwohner. Zu dieser Metropolregion gehört auch Yokohama, einer der wichtigsten Häfen des Landes.
Bei einer kleinen Hafenrundfahrt bekamen wir einen guten Blick auf die Skyline der Stadt mit dem 300 Meter hohen Landmark Tower.
Im Anschluss führte unser Spaziergang entlang der Hafenpromenade zur Chinatown der Stadt, wo wir gemeinsam in ein Restaurant einkehrten. Hier konnten wir uns richtig satt essen und trotzdem schien immer noch etwas nach zu kommen.
Zum Abschluss schlenderten wir noch durch den malerischen Sankei-en Garten, bevor es zurück nach Tokyo ging.
Am letzten vollen Tag hatten wir nur zwei gemeinsame Programmpunkte. Der erste war ein morgentlicher Besuch auf dem Tsukiji Fischmarkt. Hier konnten wir sehen, was die Japaner so alles aus dem Meer ziehen. Ob Garnelen, Thunfisch, Oktopus, Algen, Seegurken usw., hier wird wirklich fast alles gegessen oder verarbeitet.
Danach konnten wir den Tag frei zum Souvenirshoppen verwenden, bevor wir uns gegen Abend zum gemeinsamen Abschiedsessen wieder trafen.
Mit seinen alten Tempeln, den netten Menschen und den quirligen Straßenzügen war Japan wirklich diese Reise Wert.