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Der buddhistische Tempel Daigoji, auch bekannt als der „Tempel der Blumen“, wurde 874 n.Chr. von dem Mönch Shobo zu Ehren des Buddhas der Heilung „Daigo ji“ errichtet und erstreckt sich über zwei Bezirke Kyotos. Das Bauwerk stellt einen Tempelkomplex dar, wobei vor allem die neueren Gebäudeteile, die um 907 n.Chr. auf Geheiß des Kaisers gebaut wurden, die Architektur der Kamakura-Zeit widerspiegeln.
Daigoji wurde 1994 zusammen mit einer Reihe berühmter japanischer Bauwerke zum Weltkulturerbe erklärt. Die Besonderheiten des Tempels liegen zum einen in der einzigartigen Vielseitigkeit der Baukunst, die, resultierend aus einer unterbrochenen Bauphase, durch die Stilrichtungen verschiedener Zeiten und Bauherren hervorgerufen wurde. Zum anderen bietet der Tempel, errichtet auf dem Gipfel des Berges Daigo, eine bezaubernde Kulisse inmitten wilder japanischer Natur.
Als eines der ältesten Klöster Japans erzählt Daigoji eine über 1000 Jahre alte Geschichte, die verschiedene Dynastien und Kriege überstand, Umbauten unterlag und im Wandel der Zeit weiter gedieh. Der Tempel stellte zu Zeiten seiner Errichtung einen Ort der Studien des Buddhismus dar und bildete das Zentrum des „geheimen Buddhismus“, dessen Weisheiten direkt von Lehrern an die Schüler weiter gegeben wurden. Nicht allein die buddhistischen Dogmen aber auch die Wissenschaften wurden hier gelehrt, wofür wir heute Spuren in einer Halle finden, die allein zur Verehrung des Medizin-Buddhas gebaut wurde.
Früher ein Wallfahrtsort für religiöse Zwecke und intensive Studien stellt der Tempel heute vor allem eine kleine Reise in die japanische Geschichte dar. Eine Geschichte, die etwa von ungefähr 700 Kirschbäumen erzählt wird, die der Überlieferung nach 1598 für das letzte Fest auf Erden des Toyotomi Hideyoshi gepflanzt wurden und noch heute eine blühende Bühne bilden. Der gesamte Tempel ist strukturiert in einen unteren Bereich, den Shimo-Daigo, der die fünfstöckige Pagode „Goujonoto“ umfasst und den oberen Teil, den Kami-Daigo. Hier ist der Sitz der Haupthalle Kondo, die viele der Tempelschätze beherbergt. Und so gelangt man, je tiefer man sich in den Berg Daigo verliert und je weiter man seinen Gipfel besteigt, in immer frühere Vergangenheiten. Die Pagode „Goujonoto“ stellt das älteste Holzgebäude Kyotos dar. Die Malereien, die dieses Gebäude zieren, bildeten den Grundstein der japanischen Kunstgeschichte des esoterischen Buddhismus. Nähert man sich der Haupthalle des Tempelkomplexes, hat man das Herz des Daigoji erreicht, das trotz zweifachen Abbrennens immer wieder detailgetreu rekonstruiert wurde. Hier befindet sich die Statue des heilenden Buddhas „Yakushi Nyorai“ und wertvollster Kleinod. Bronzene Vajraglocken, der grimmig dreinblickende „Fudo Myoo“ und andere Kostbarkeiten befinden sich unter der Sammlung des Daigoji, die obwohl sie zerbrechlich erscheinen, von Unvergänglichkeit erzählen. Und so geben alle Teile des überwältigen Gebäudekomplexes zusammen einen umfassenden Einblick in die Geschichte und Kultur des Buddhismus, seine Schätze und Geheimnisse.