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  • Osaka Expo 1970 - Ein Rückblick

    Wirft man einen Blick zurück in die Geschichte der Weltausstellungen, so wird dabei bis heute insbesondere eine Expo in den Vordergrund gerückt: die Expo 1970 in der japanischen Stadt Osaka. Vom 15. März bis zum 13. September 1970 präsentierten sich auf der Expo insgesamt 77 Nationen mit unterschiedlichen Pavillons und Ausstellungen, mit dabei auch Deutschland. Was es auf der damaligen Expo alles zu sehen gab, was aus dem Ausstellungsgelände geworden ist und wie Deutschland sich vor Ort präsentierte, wollen wir in unserem kleinen Rückblick etwas genauer beleuchten.

    Expo 1970 – Sonnenturm in Osaka

    „Progress and Harmony for Mankind“ – das Motto der Expo in Japan 1970

    Zu Deutsch lautete das Motto der Expo 70, die auch unter dem Namen „Japan World Exposition 1970“ bekannt war, „Fortschritt und Harmonie für die Menschheit“ (Originaltitel: „Progress and Harmony for Mankind“). Dem Motto folgte allen voran der Gastgeber Japan selbst, der die Besucher der Expo insbesondere mit zwei Gebäuden auf dem Ausstellungsgelände nachhaltig beeindrucken konnte. Dabei handelt es sich zum einen um die von Kenzo Tange entworfene Festivalplaza und darüber hinaus um die 70 Meter hohe Turmskulptur „Tower of the Sun“, die wiederum von Kisho Kurokawa entworfen wurde. Die beiden Gebäude gelten bis heute als die Wahrzeichen der Expo selbst. Das Ausstellungsgelände der Japan Expo 1970, welches auch bis heute noch in veränderter Form existiert, hörte auf den Namen „Expo Memorial Park“ und hatte eine Gesamtgröße von ungefähr 330 Hektar. Bis heute zählt die Expo Osaka 1970 zu den erfolgreichsten und einflussreichsten Weltausstellungen überhaupt.

    Was hatte der japanische Pavillon zu bieten?

    Gastgeber Japan hat es sich von Beginn an zum Ziel gesetzt, dem Motto der Expo möglichst treu zu bleiben, ohne dabei jedoch seine eigene kulturelle Geschichte zu kurz kommen zu lassen. Das gelang dem Land der aufgehenden Sonne, indem sie für ihr Pavillon den bekannten Architekten Kiyonori Kikutake einsetzten, der eine beeindruckende Ausstellung für Japan entwarf. Von der Presse bekam der japanische Pavillon den Namen „schwimmender Garten“, was allen voran darauf zurückzuführen war, dass der gesamte Pavillon auf Pfeilern über dem Boden „schwebte“.

    Zu den Ausstellungsstücken selbst gehörten verschiedene Kunstobjekte, zum Teil aus Keramik, Holz oder auch aus Textilien. Da das Motto der Expo „Fortschritt und Harmonie für die Menschheit“ war, legte Japan zudem sehr viel Wert darauf, eigene technologische Innovationen auf der Expo 1970 Japan entsprechend zu demonstrieren. Dazu gehörten Elemente aus der Robotik, Kommunikationstechnologie und aus der Unterhaltungselektronik. Absolutes Highlight der japanischen Ausstellung war dabei ein Modell des Shinkansen, einem berühmten janapischen Hochgeschwindigkeitszug.

    Abgerundet wurde der japanische Pavillon dabei auch durch die Art und Weise, wie die Ausstellungen zum Teil präsentiert wurden. So kamen für die damalige Zeit sehr moderne und innovative Technologien zum Einsatz, wie unter anderem Diashows, interaktive Displays und Filmdarstellungen. Um jedoch die eigenen kulturellen und geschichtlichen Traditionen Japans nicht ganz außen vorzulassen, gab es auch verschiedene traditionelle Veranstaltungen. Dazu gehörten diverse Tanzvorführungen, Teezeremonien (Chado) oder handwerkliche Kunst-Demonstrationen, die live auf der Ausstellung vorgeführt wurden. Zu dem Ruf, der Japan bis heute vorauseilt, namentlich eine technologisch sehr fortschrittliche Gesellschaft zu sein, trug die Expo Osaka 1970 tatsächlich einen großen Teil mit bei.

    Der deutsche Pavillon in Japan 1970

    Auch Deutschland präsentierte sich auf der Japan Expo 1970 in guter Form, indem für den Entwurf des Pavillons auf die deutschen Architekten Fritz Bornermann und Ernst von Rudiger gesetzt wurde. Das Design des deutschen Pavillons versuchte dem Motto der Expo ebenfalls treu zu bleiben, indem es auf ein für die damalige Zeit äußerst futuristisches Design setzte. So bestand der Pavillon aus mehreren freitragenden Kuppeln, die allesamt mit zig Stahlträgern untereinander verbunden wurden. Im Fachjargon spricht man bei dem Designkonzept von einer sogenannten hyperbolischen Paraboloid-Form.

    Darüber hinaus wurde zu einem erheblichen Anteil auf Glaselemente gesetzt, um dem Pavillon so viel Transparenz wie möglich zu verleihen. Im Inneren des Pavillons gab es verschiedene Ausstellungen zu sehen, zumeist im Kontext zu wissenschaftlichen Errungenschaften und Innovationen. Auch Deutschland präsentierte viele Ausstellungen mittels moderner Technologien, wie interaktiven Displays oder audiovisuellen Techniken. Im Fokus stand dabei unter anderem die Licht- und Klanginstallation. Dabei handelte es sich um eine Ausstellung, die mittels verschiedener Licht- und Audiotechnologien ein möglichst immersives Erlebnis für alle Besucher bieten sollte. So wurden unter anderem Lichteffekte mit Sound- und Musik-Elementen synchronisiert, um eine atmosphärische Umgebung für die Besucher zu schaffen.

    Da Deutschland bis heute als Vorreiter in Sachen Maschinenbau und Elektrotechnik gilt, gab es bereits auf der damaligen Expo mehrere Demonstrationen von neusten Prototypen aus dem Maschinenbau. Der deutsche Pavillon auf der Expo 1970 in Osaka, Japan, galt als einer der innovativsten und fortschrittlichsten überhaupt.

    Für sich begeistern konnte Deutschland auf der Expo nicht zuletzt auch dadurch, dass vermehrt Wert auf die Förderung von kulturellem Austausch gelegt wurde. Erreicht wurde dies mittels verschiedener Veranstaltungen und Programme, die die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ländern veranschaulichte und fördern sollte. Bekanntes Beispiel dafür war unter anderem der Auftritt der Berliner Philharmoniker, die als weltweit renommiertes Orchester gelten.

    Von Italien, über Frankreich bis hin zu den Vereinigten Staaten von Amerika: So sahen die Pavillons weiterer Nationen aus

    Insgesamt waren auf der Expo 1970 in Japan 77 Länder vertreten. Dazu gehörten neben Deutschland und Gastgeber Japan zum Beispiel die USA, die Sowjetunion, Italien, Frankreich, Großbritannien oder auch Mexiko. Die Vereinigten Staaten setzten ähnlich wie die Deutschen auf einen kuppelförmigen und damit sehr futuristischen Pavillon. Entworfen wurde dieser unter anderem von dem Architekten Davis Brody. Zu sehen gab es dort verschiedene amerikanische Innovationen, die sich mit Wissenschaft und technologischem Fortschritt beschäftigen. Im Vordergrund stand auf den US-amerikanischen Ausstellungen allen voran das Thema Raumfahrt, da die USA zu der damaligen Zeit, bedingt durch den Erfolg der Apollo-Missionen und dem bald anstehenden Beginn des Spaceshuttle-Programms, noch voll im Weltraum-Fieber waren. So gab es auf der Ausstellung unter anderem eine Nachbildung des Apollo-Mondlandemoduls zu sehen.

    Die Sowjetunion setzt bei seinem Pavillon stattdessen auf einen konstruktivistischen Stil, mit einer sehr spitzen Struktur. Auch die UdSSR bot verschiedene Ausstellungen, die sich mit wissenschaftlichen Innovationen und nicht zuletzt der Raumfahrt beschäftigten. Ganz ähnlich wie die USA gab es auch im Rahmen der sowjetischen Ausstellungen Modelle von Raumfahrzeugen oder gar Satelliten zu sehen.

    Während Italien auf seiner Ausstellung besonderen Fokus auf die Themen italienisches Handwerk und Mode legte, fokussierte sich Frankreich fast voll und ganz auf die Themen Kunst und Kultur. Frankreich beeindruckte seine Besucher mit verschiedenen Skulpturen und Kunstwerken, neben vereinzelten Wissenschaftsausstellungen.

    Hinsichtlich der Pavillons setzt Italien auf ein sehr auffälliges Design mit klaren Linien und ganz ähnlich wie bereits Deutschland, auf jede Menge Glaselemente. Dabei wurden mehrere Gebäude mit vermehrt rechteckigen und quadratischen Elementen entworfen, die im Vergleich zu vielen anderen Pavillons klar herausstechen konnten. Frankreich hingegen entwarf mit dem Architekten Jean Prouvé ein Pavillon mit einer besonderen Dachstruktur. So kam hier ein sehr großes, komplett geschwungenes Dachkonstrukt zum Einsatz, welches aus der Ferne nahezu schwebend wirkte. Für diesen schwebenden Effekt sorgte die Wellenform, die das gesamte Dach durchzog.

    Von halb-garen, händeschüttelnden Robotern bis hin zu verwirrten Kindern, die begannen mit Skulpturen zu sprechen: Das waren die lustigsten Momente der Expo 1970

    Keine Weltausstellung kommt ohne lustige oder auch merkwürdige Momente aus. Auch auf der Expo 70 gab es demnach einige Ereignisse, die teilweise sogar Schlagzeilen machten. Allen voran ist dabei, der Roboter mit der gebrochenen Hand zu nennen. So gab es auf der damaligen Expo, bei der vieles im Zeichen der damals noch sehr jungen Robotik stand, ein händeschüttelnder Roboter. Dieser sollte Besucher freundlich begrüßen, indem er ihnen die Hände schüttelte. Allerdings wurde der Roboter binnen kürzester Zeit derart beliebt, dass sich viele Besucher in langen Schlangen anstellten, nur um sich vom ulkigen Roboter, die einmal die Hand schütten zu lassen. Ein Besucher war sogar derart begeistert, dass er gar nicht mehr aufhören konnte, dem Roboter die Hand zu geben, was schlussendlich darin mündete, dass die Hand des Roboters buchstäblich gebrochen ist.

    Ebenfalls für zahlreiche Lacher hat im Rückblick die schon zuvor angesprochene Turmskulptur „Tower of the Sun“ von Taro Okamoto gesorgt. Die riesige Skulptur ist nicht nur bis heute ein Wahrzeichen der damaligen Expo, sondern sorgte auf der Weltausstellung auch dafür, dass einige Kinder dachten, die Skulptur sei tatsächlich lebendig. Das hing insbesondere damit zusammen, dass die Skulptur ein Gesicht besitzt und eine gigantische Größe besitzt. Einige Kinder begannen daher sogar mit der Skulptur zu sprechen oder versuchten sie zu füttern.

    Zunehmend verwirrte Expo-Besucher fanden sich auch in ganz speziellen Telefonzellen auf der Weltausstellung wieder. Bei diesen speziellen Telefonzellen handelte es sich um Modelle, die mit einer Videotelefonie-Funktion ausgestattet waren. Bedenkt man nun, dass man sich im Jahre 1970 befand, in dem viele Menschen noch nicht mal ein eigenes Fernsehgerät besaßen, kann man sich in etwa vorstellen, wie verwirrt einige Menschen innerhalb dieser Telefonzellen agierten.

    So wird das Ausstellungsgelände der Expo 70 heute genutzt

    Das Ausstellungsgelände der Japan Expo 1970 existiert auch heute noch und hört auf den Namen „Expo’70 Commemorative Park“ (Originaltitel: Banpaku Kinen Kōen). Besucht man das damalige Ausstellungsgelände heute, erinnert tatsächlich noch sehr viel an die damalige Expo, was nochmals verdeutlicht, wie prägend die Veranstaltung für die Geschichte Japans und auch für die Geschichte der Weltausstellung im Allgemeinen war.

    Der zuvor angesprochene „Tower of the Sun“ von dem Architekten Taro Okamoto ist auch heute noch in restaurierter Form auf dem Ausstellungsgelände vorzufinden. Auch der japanische Garten existiert immer noch und lädt zahlreiche Besucher zu ausgiebigen Spaziergängen ein.

    Besonders erwähnenswert ist allerdings das Museum „Expo’70 Pavillon“, welches man heute dort antrifft. Wie es der Name schon mit sich bringt, handelt es sich dabei um kleines Museum, welches ganz im Zeichen der damaligen Weltausstellung steht. Zu sehen gibt es in dem Museum verschiedene Filme, Fotos und vereinzelt auch Exponate der damaligen Expo. Darüber hinaus wir der Expo’70 Commemorative Park heute noch für verschiedene Veranstaltungen genutzt, darunter allen voran Sport- und Musikveranstaltungen.

    Damals vs. heute: Wie kann man die Expo 1970 mit der bald anstehenden Expo 2025 vergleichen?

    Aufgrund der bald anstehenden Expo 2025, die erneut in Osaka stattfinden wird, liegt ein Vergleich zwischen den beiden Weltausstellungen nahe. Wie könnte man die damalige Expo einordnen, im Vergleich zu dem, was uns wohl auf der Expo 2025 erwarten wird? Während das Motto im Jahre 1970 auf den Slogan „Fortschritt und Harmonie für die Menschheit“ hörte, lautet das Motto für die Expo 2025 „Designing Future Society for Our Lives“.

    Lässt man die beiden Slogans kurze Zeit auf sich wirken, stellt man mehrere Parallelen fest. Sowohl damals als auch heute dreht sich bei den Weltausstellungen alles darum, unsere Zukunft möglichst positiv zu gestalten. Das gilt für uns Menschen selbst, als auch für den Planeten, den wir unsere Heimat nennen. Zu erwarten ist lediglich, dass der Fokus sich auf der Expo 2025 noch stärker in Richtung Nachhaltigkeit verschieben wird, während auf der Expo 1970 hauptsächlich die Bewunderung für technologische Innovationen im Vordergrund stand. Heute, beziehungsweise im kommenden Jahr wird es nicht nur darum gehen, immer spektakuläre technologische Errungenschaften zu präsentieren, sondern auch um die Ausarbeitung von Effizienz, nachhaltiger Energiegewinnung und selbstverständlich auch um den Einsatz von künstlichen Intelligenzen.

    Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der rote Faden in gewisser Weise vorhanden bleibt und sowohl die Expo 1970 als auch die bald stattfindende Expo 2025, ganz im Zeichen der Wissenschaft und dem damit verbundenen technologischen Fortschritt steht. Lediglich die Schwerpunkte haben sich etwas verschoben, was jedoch auf den gegenwärtigen Zeitgeist zurückzuführen ist, der ohnehin bei jeder Weltausstellung widergespiegelt wird.

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