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  • Meiji Tenno

    Japanischer Kaiser

    Der japanische Meiji-Kaiser, der mit bürgerlichem Namen Mutsuhito hieß, wurde am 3. November 1852 als Sohn des Kaisers Komei und seiner Konkubine Nakayama Yoshiko geboren. Das Japan der damaligen Zeit war schon seit langem sowohl kul­tu­rell als auch ökonomisch vom Rest der Welt isoliert. Vom herrschenden feudalen System profitierten vor allem der Kriegeradel und die Landesfürsten der 250 dezentralen Herrschaftsgebiete und mit ihnen auch der herrschende Tokugawa-Clan.

    Wie es im Japan der damaligen Zeit üblich war, wurde Mutsuhito offiziell als Sohn der Kaisersgemahlin ausgegeben. Somit lau­te­te sein Titel Prinz Sachi (Sachi no miya). Ein direkter Anwärter auf den Kaiserthron war er jedoch zunächst nicht. Das änderte sich erst, nachdem sich im Jahre 1860 Asako Nyogo, der Oberste Berater des Kaisers, sich seiner angenommen hatte. In der Folgezeit wurde er dann zum Kronprinzen (Kotaishi) ernannt.

    Nach den Satsuma- und Choshu-Rebellionen in Japan folgte er schließlich seinem Vater am 3. Februar 1867 auf den Thron. Nach seinem Herrschaftsantritt entmachtete er die Landesfürsten und den Tokugawa-Shogun und entzog ihnen ihre Län­de­rei­en. Außerdem hob er alle feudalen Privilegien des Kriegeradels auf, womit das Feudalsystem endgültig ein Ende fand.

    Nach dem Umzug der kaiserlichen Familie von Kyoto nach Tokyo, gliederte er das Reich in Präfekturen, die von Beamten geleitet wurden. Außerdem reformierte er bis 1873 das Grundsteuersystem und führte die Schulpflicht ein (1872). Er eröffnete zahlreiche öffentlich-staatliche Schulen und sorgte damit dafür, dass jedem der Zugang zu Bildung offen stand. 1885 etablierte er dann das parlamentarische Kabinett-System, bei dem der Kaiser dem Japanischen Kabinett beratend zur Seite stand.

    Seinen wichtigsten und größten Beitrag leistete er aber wohl, indem er Japan eine Verfassung nach preußischem Vorbild gab. Damit wurde Japan 1889 zu einer konstitutionellen Monarchie. Die Reformbewegungen des Meiji Tennō, wie er in Japan ge­nannt wird, waren vom Motiv geprägt, nicht wie China als Kolonie der Westmächte zu enden.

    Durch die Verdoppelung der japanischen Bevölkerung während seiner Herrschaft, sowie den Mangel an Rohstoffen und Ab­satz­märk­ten für die ständig wachsende Wirtschaft des Landes, kam es zu den Japanischen Expansionskriegen in den Jah­ren 1894/95 gegen China und in den Jahren 1904/05 gegen Russland. Die in dieser Zeit geschlossenen Verträge, vor allem mit eu­ro­päischen Mächten wie z. B. England, trugen erheblich zur Öffnung Japans gegenüber der westlichen Welt bei.

    Während seiner Regierungszeit vollzogen sich umfassende politische, wirtschaftliche und auch soziale Veränderungen, die nicht zuletzt auf sein Wirken als Reformer zurückzuführen sind. Er verschaffte Japan den Zugang zu neuen Möglichkeiten und be­wirkte so Japans Aufstieg zur Großmacht, die sowohl in der Wirtschaft als auch als Seemacht eine führende Rolle ein­neh­men konnte. Diesen Erfolg konnte der Kaiser nur erbringen, weil er im Gegensatz zu seinem Vater die Notwendigkeit der Mo­der­ni­sie­rung nach westlichen Leitlinien erkannt hatte.

    Meiji-Schrein, Tokyo

    Doch nicht nur in politischer Hinsicht war Kaiser Meiji dem Westen ge­gen­über sehr aufgeschlossen, auch in seinem Privat­le­ben vereinte er tradi­ti­o­nel­le japanische Elemente mit den Einflüssen der modernen westlichen Ge­sell­schaft. So trug er bei­spiels­wei­se Kleidung nach westlichem Vorbild und auch der westlichen Küche war er nicht abgeneigt. Auf der anderen Seite lieb­te er die japanische Poesie und er fertigte eine Gedichtsammlung mit über 100000 traditionell japanischen Gedichten an. Dadurch brachte er die schein­bar widerstreitenden Elemente von Moderne und Tradition in Einklang.

    Er starb schließlich am 30. Juli 1912. Der nach seinem Tod errichtete Meiji-Schrein, der in Tokyo noch heute besichtigt werden kann, wurde ihm und seiner Frau Shōken zu Ehren erbaut. An der Erbauung waren hauptsächlich freiwillige Helfer beteiligt, was von der Beliebtheit des Meiji-Tennōs zeugt.

    Sein Sohn Yoshihito wurde Meijis Nachfolger, in Japan ist er als Taisho-Tennō bekannt.



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