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Die Okinawa Inseln in Japan sind eine eigenständige Präfektur im Südwesten des Landes, die sich über mehrere hundert Kilometer weit im Pazifischen Ozean erstreckt. Der Archipel umfasst die Inselgruppen Okinawa Honto, die Miyako-Inseln und die Yaeyama-Inseln.
Bis ins 17. Jahrhundert hinein war Okinawa noch unter dem heute ebenfalls gebräuchlichen Namen der Ryūkyū-Inseln ein eigenständiges Königreich. 1609 erfolgte die Invasion des Shimazu Clans, der die Inseln ohne großen Widerstand eroberte. Das vormals nur gegenüber China, welches seine Entwicklung förderte, tributpflichtige Reich, fand sich nun einer doppelten Verpflichtung gegenüber China und Japan ausgesetzt. Seinen Status als Königreich konnte es jedoch beibehalten. In der schwierigen Beziehung zwischen China und Japan, die zeitweise von Handelsverboten geprägt war, ermöglichte das Ryūkyū Königreich den indirekten Handel japanischer und chinesischer Waren. Um die Beziehung zu China nicht weiter zu belasten, hielt sich die Shogunatsregierung in Edo (heute Tokyo) weitgehend aus den Angelegenheiten der Ryūkyū-Inseln heraus, sodass diese relativ autonom lebten.
Nach der Meiji Restauration 1868 und der Neuausrichtung des Landes unter dem neuen Kaiser als Herrscher Japans, wurden das Ryūkyū Königreich 1879 aufgelöst und in die Provinz Okinawa umgewandelt. Seitdem begann die zunehmende Übernahme japanischer Kultur und Sprache auf den Ryūkyū-Inseln.
Glücklicherweise konnte die traditionelle Kultur und Lebensweise erhalten werden. Andernfalls wäre Okinawa heute wohl nicht als Insel der Hundertjährigen bekannt. Wahrscheinlich trägt dazu aber auch das warme Klima mit viel Natur und weißen Sandstränden bei. Die Strände Okinawas zählen zu den besten in ganz Japan und bieten zahlreiche Möglichkeiten für Wassersport. Auf Tauchgängen können so unter anderem farbenprächtige Korallenriffe oder mysteriöse Unterwasserruinen entdeckt werden. Letztere sind unter dem Namen Yonaguni Monument bekannt und geben den Wissenschaftlern bis heute Rätsel auf. Im Churaumi-Aquarium mit einem der größten Becken der Welt, kann die Unterwasserwelt auch unter trockenen Bedingungen betrachtet werden.
Das Inselparadies ist jedoch nicht nur für seine Strände bekannt. Auf den wenig besiedelten Yaeyama-Inseln bietet der Iriomote Ishigaki Nationalpark eine einzigartige, Flora und Fauna. Hier ist auch die endemische Iriomote Wildkatze mit weniger als 100 Exemplaren beheimatet.
Die Geschichte Okinawas vor dem Ryūkyū Königreich spiegelt sich in den einigen Stätten auf der Hauptinsel Okinawa wider. Neun davon wurden im Jahre 2000 von UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Individualität der okinawanischen Kultur kommt weiterhin in Musik und Tanz sowie unterschiedlichen Kunsthandwerken wie dem Ryūkyū Glas zum Ausdruck. Einer der bekanntesten Okinawaner ist Großmeister Gichin Funakoshi, der Begründer des modernen Karate. Er verbreitete die hier praktizierte Kampfkunst auf den japanischen Hauptinseln, von wo aus sie nach dem Zweiten Weltkrieg weltweit bekannt wurde.