Das No-Theater gehört zum klassischen japanischen Theater. Die Tradition gibt vor, dass es vornehmlich von Männern gespielt bzw. getanzt wird. Seit dem 20. Jahrhundert erhalten immer mehr Frauen als Darstellerinnen Einzug in dieses Theaterspiel. Der Hauptakteur des No-Theaters trägt eine Maske, im Japanischen Shite genannt. Die Inhalte des Spiels implizieren größtenteils ein Mix aus chinesischer und japanischer Literatur und Mythologie. Es gibt aber auch No-Theater, die gegenwärtige Themen behandeln.
Die Tradition ist eine Verbindung zur Komödie, Kyogen genannt. Im Jahre 2001 wurde das Spiel zu dem Sammelbegriff Nogaku zusammen gefasst und in der Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit der UNESCO erfasst.
Früher gab es eine enge Verknüpfung des No-Theaters mit der adeligen Gesellschaftsschicht. Im Jahre 1868 verlor der Schwertadel seine Privilegien und somit konnte das No-Theater nicht mehr weiter existieren. Der Meister der No-Theaterschule, Umewaka Minoru, sorgte mit seinem Durchhaltevermögen für das Überleben des Theaterspiels. Ab da bildeten sich wieder die alten No-Schulen, jetzt unter der Protektion des Kaisers.
Das No-Theater gewann ab diesem Zeitpunkt seinen Ruf als das Symbol nationaler Kultur, wie es in Europa die Oper ist. Es dehnte sich kontinuierlich aus, bis die No-Theater-Bühne im Jahre 1881 auch für die Öffentlichkeit zugänglich wurde. Insbesondere nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges erlebte das No-Theater eine Art Wiedergeburt. Heute gibt es fünf No-Theaterschulen in Japan: Hosho, Kongo, Kanze, Komparu und Kita. Hier sind Mischformen traditioneller Inhalte, Überarbeitungen alter Bühnenkunst und experimentelle, neue Formen entstanden.
Das No-Bühnenkostüm ist in Japan ein kostbares Kleidungsstück, das auf der Bühne getragen wird. Gemäß der Tradition besteht es aus Seide und Goldbrokat sowie anderen wertvollen Materialien. Sie sind mit symbolträchtigen Mustern versehen und schillern in brillanten Farben.
Die Masken werden vornehmlich aus dem Holz der Zypresse hergestellt. Das Zypressenholz wird 400–500 Jahre alt und wird aufgrund seiner Faser, der langen Haltbarkeit und seiner hellen Farbe verwendet. Diese Masken werden mit Muschelkalk grundiert bevor sie mit Naturfarben filigran bemalt werden. Das Ganze dauert ca. ein bis zwei Monate bis zur Fertigstellung. Für die Maskenhaare, d.h. Augenbrauen, Bart usw. werden Pferdehaare verwendet.
Die No-Bühne besteht aus Zypressenholzbrettern, die schön poliert werden. Darüber steht das geschwungene Dach, das von vier Holzsäulen gestützt wird. Die Hauptbühne besitst rund 6 m². Die Holzbühne ist ein idealer Resonanzkörper, so dass die Tanz- sowie Stampfschritte eine klangvolle Begleitung darstellen.
Das No-Theaterspiel zeichnet sich dadurch aus, dass es sich, im Vergleich zum volkstümlichen Kabuki, dem Leben auf dem japanischen Hofe widmet. Bei den No-Theaterstücken steht die Ritualisierung jeder Bewegung im Vordergrund. Die erlesenen Kostüme sind von unfassbarer Schönheit und Ästhetik. Das Spiel selbst vollzieht sich in sehr langsamen Bewegungen.
No-Theater ist eine japanische Theaterkunst, die über die Generationen weiter getragen wurde. Die No-Vorführungen zeigen Darstellungen alter Legenden, die Dämonen, Götter und Ungeheuer behandeln. Bei diesen Bedrohungen geht es symbolisch um die Prüfung des Menschen. Ein weiteres Thema im Spiel ist die Begegnung mit der Dimension des Unsichtbaren.
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