- Studien- & Fernreisen
- Nordjapan
- Aktivreisen
- Wanderreisen
- Süd- & Westjapan
- Themenreisen
- Japan & Ostasien
- Städtereisen Ostasien
- Korea/Taiwan Reisen
- Japan Reiseinformationen
- Reiseberichte Japanreisen
- Japan Weltkulturerbe
- Japan Länderinformationen
Das Sada Shin No wurde im Jahr 2011 zur UNESCO Liste des Immateriellen Kulturerbe der Menschheit hinzugefügt. Es umfasst eine Reihe verschiedener ritueller Reinigungstänze, die jedes Jahr am 24. und 25. September im Sada-Schrein in Matsue vorgeführt werden.
Der Sada-Schrein ist einer der größtes Schreine in der Izumo-Region, dem östlichen Teil der Präfektur Shimane. Die Tänze sind Teil des Gozakae, des Rituals der Veränderung der Schilfmatte, das jährlich im Sada-Schrein stattfindet. Gozakae ist das wichtigste Ritual, das dort zelebriert wird. Es wird zur Feier der Beziehung des Volkes zu seinen Gottheiten durchgeführt.
Das Gozakae wird in der Nacht des 24. September abgehalten. Während des Rituals wird Sada Shin No auf der Bühne des Sada-Schreins aufgeführt sowie auch am darauf folgenden Tag. Beim Gozakae-Ritual werden die Schilfmatten, die „Goza“ genannt werden, in den drei Hauptgebäuden des Schreins und allen damit verbundenen Gebäuden ausgewechselt. Die Goza-Matten werden als Unterlage für die schützenden Gottheiten, die über dem Schrein und das Volk wachen, benutzt.
Im Sada-Schrein steht eine speziell erbaute Bühne, auf der die verschiedenen Tänze des Sada Shin No aufgeführt werden. Um die Bühne herum sitzen Musiker, die die Tänze mit Gesängen, Flötenspiel und Trommeln begleiten. Für manche der Tänze werden Requisiten wie Schwerter, heilige Holzstöcke, Fächer oder Glocken verwendet. Auch Masken, die die Gesichter alter Männer oder Gottheiten darstellen werden benutzt, um japanische Legenden zu inszenieren.
Während der Sada Shin No Tänze werden die Schilfmatten gereinigt und anschließend wieder in die Hauptgebäude gebracht. Nachdem die Haupttore geschlossen wurden, tauscht der oberste Shinto-Priester die Goza-Matten aus, während die restlichen Shinto-Priester Reinigungsgebete singen. Durch die Erneuerung der Matten soll das Volk gesegnet werden. Die Leute glauben daran, dass Sada Shin No regelmäßig aufgeführt werden muss, damit die Kräfte der schützenden Gottheiten erneuert werden und um eine friedliche Zukunft für die Gemeinschaft zu garantieren. Jeder der Tänze hat einen eigenen Sinn. So sollen sie beispielsweise böse Geister vertreiben, Katastrophen und Unglück verhindern oder dienen als Gebet für Erfolg.
Am folgenden Tag, also am 25. September, findet ein Festival zur Feier des erfolgreichen Abschluss des Gozakae-Rituals. Am Abend wird das Sada Shin No wieder auf der Bühne des Schreins aufgeführt. Auch andere nahegelegene Schreine führen die Sada Shin No Tänze im Rahmen ihrer Herbstfeste auf.
Schon seit der Yōrō-Ära (717–724) wird das Ritual von Generation zu Generation weitergegeben und vom Verein zum Erhalt des Sada Shin No behütet. Die traditionellen Aufführungsformen werden noch heute sorgsam der nächsten Generation beigebracht.
Vom 17.–19. Jahrhundert war der Sada-Schrein in der Izumo-Region sehr einflussreich. Es wird vermutet, das Sada Shin No einen maßgeblichen Einfluss auf die lokalen rituellen Tänze hatte. Deswegen wurde Sada Shin No im Jahre 1976 von der japanischen Regierung als wichtiges immaterielles volkskulturelles Eigentum anerkannt.