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Der Kumiodori Tanz ist eine bestimmte Form des Tanzes auf Okinawa und den Nansei/Ryūkyū-Inseln im Süden von Japan. Die Tänze werden in Theatern aufgeführt und spiegeln den Stil, die Sprache und Kultur der Einwohner von Okinawa wieder. Seit 2010 gehört er zur Liste der Immateriellen Kulturgüter der UNESCO und auch Japans.
Kumiodori wurde 1719 in Shuri, das damals die Hauptstadt des Königreich Ryūkyū war und heutzutage einen Stadtteil von Naha darstellt, entwickelt. Diese Form von Tanz wurde speziell auf die Bedürfnisse chinesischer Diplomaten abgestimmt, die eine Entspannung von der Reise benötigten. Es wurde vom Tanzminister Tamagusuku Chōkun entwickelt und gepflegt. Es wurde sehr populär, geriet aber nach der Eingliederung des Königreichs Ryūkyū zu Japan im Jahr 1879 ein wenig in Vergessenheit. Seit dem Jahr 1970 wird diese Kunstform immer mehr beachtet und gepflegt.
Die erste Aufführung des Kumiodori erfolgte am 9. September 1719 um die Gesandten aus China, die der Krönung des neuen Königs Shō Kei beiwohnten, bei einem Bankett zu unterhalten. Der Tag war gleichzeitig das jährliche Fest der Chrysanthemen-Schau und es wurden zwei Stücke präsentiert. Das Nido Tichiuchi (Die Rache der zwei Söhne) und das Shushin Kaniiri (Besessen von Liebe, vereitelt durch die Glocke). Diese Stücke wurden von dem Minister Tamagusuku Chōkun bei den Reisen nach Edo und Kagoshima entwickelt. Bei der Art des Kumiodori hat er sich von dem japanischen No-Theater inspirieren lassen. Dementsprechend ist es auch von Aufbau und der Länge ähnlich. Die ersten fünf Stücke des Kumiodori sind unter den „Chōkun no Goban“ zusammengefasst und wurden alle von Tamagusuku geschrieben. Die Tanzart wurde immer populärer bei den Aristokraten von Ryūkyū und konnte mit beiden Versionen überzeugen. Diese waren einmal die komplette Aufführung oder nur als mündliche Geschichte. Das Nationale Kumiodori Theater in Okinawa pflegt diese Form des Theaters seit der Eröffnung im Jahr 2004.
Am besten kann Kumiodori als die okinawische Form des No-Theater bezeichnet werden. Die Lyrik, Musik, Instrumente und Tanzformen sind komplett okinawischen Ursprungs und werden dafür auch eingesetzt. Die Darsteller sind alles Männer und nur sehr wenig bis keine Schminke wird verwendet. Um Emotionen darstellen zu können werden nur die Augen benutzt, das Gesicht ist starr und zeigt keine Regung. Die Bewegungen sind sehr langsam und an das No-Theater angelehnt, nur mit Bewegungen aus dem okinawischen Tanz gemischt.
Es gibt drei Typen von Figuren: Wunna sind Frauen und werden besonders weich und grazil dargestellt um die Weiblichkeit gut zu verdeutlichen. Nisu wutuku stellen Männer dar. Diese bewegen sich auch so. Wakashu stellen junge Männer dar. Drei unterschiediche Stadien der Bewegung sind vorhanden. Bei der einen wird wenig Bewegung genutzt. Die zweite zeigt mehr Emotionen und die dritte nutzt viele Einlagen aus dem Tanz.
Das Stück wird durch gesungene Phrasen unterstützt, die alle auf Okinawisch verfasst wurden und so die Einmaligkeit dieser Kunstform präsentieren. Die Bühne bietet nur wenig Dekoration und wenn dann mit Stoffen aus Okinawa.
Das Kumiodori orientiert sich an historischen Ereignissen, bietet jedoch immer mehr Inhalte aus neueren Themen.