Das sogenannte Nebuta Matsuri, zu Deutsch „Atrappenfest“, wird zu den vier größten Festivals in
der Tōhoku Region gezählt. Seit 1980 zählt es sogar zum Nationalkulturerbe. Das Sommerfestival
findet jedes Jahr vom 2. bis zum 7. August statt.
Über den Ursprung des Festes gibt es ganz unterschiedliche Versionen und Theorien. Die wohl
bekannteste Version ist die Legende um den General Sakanoue no Tamuramaro, welcher mit
Hilfe von Musik in Form von Trommeln und Flöten, sowie dem Einsatz von Tänzern, seine
Gegner lockte und durch die von seinen Kriegern erbauten gigantischen Kreaturen erschrecken
wollte.
Eine andere Theorie besagt jedoch, dass sich das Fest aus dem chinesischen „Tanabata“ Festival entwickelte. Ein Brauch während des Festivals war das
„Toro schwimmen“ lassen. „Toro“ sind mit Holz
umrahmte Boxen, die mit japanischem Papier umwickelt werden. Im Inneren wird eine Kerze
angesteckt und das Gebilde ins Wasser gesetzt. Dies soll eine innere Reinigung
bewirken und alle bösen Geister auf das Meer hinaus vertreiben.
Noch heute werden die „Toro“-Flöße zu Wasser gelassen. Allerdings sind sie mit der Zeit immer
größer geworden. Die Nebuta-Flöße bestehen aus Holz, das vorsichtig mit japanischem Papier in
allen möglichen Farben bedeckt wird. Erleuchtet werden sie von hunderten von Glühbirnen im
Inneren.
Während der Edo Zeit wurden Feste, wie das Nebuta Fest, aufgrund der enormen Brandgefahr, oftmals
verboten. Das Verbot kam ebenfalls während des zweiten Weltkrieges zum Einsatz, wurde jedoch
gegen 1944 wieder aufgehoben, um die Moral der Menschen nach den erbitterten Kriegsjahren wieder
herzustellen. Mithilfe der Feste wollte man zudem noch den örtlichen Tourismus
fördern.
Ursprünglich verwendete man damals eine Kerze als Lichtquelle, stieg dann aber auf
fluoreszierendes Licht um, das mit Hilfe von tragbaren Generatoren und Batterien betrieben wird.
Der Rahmen der Flöße besteht nun nicht länger aus Bambus, sondern aus Draht, um das Risiko eines
Brandes zu verringern. Die Nebuta-Flöße verkörpern oftmals Bilder von Kabuki Darstellern,
verschiedenen Göttern und historischen und mythischen Figuren der japanischen oder
chinesischen Kultur. Die modernen Nebuta-Flöße sind manchmal jedoch auch berühmten
Persönlichkeiten der Region oder Charakteren verschiedener Fernsehsendungen
gewidmet.
An den Abenden vom 2. bis zum 6. August werden die Flöße durch die Stadt gezogen. Nur am
7. August werden sie ausnahmsweise tagsüber bewegt und abends während eines
riesigen Feuerwerks ins Meer gezogen. Dies ist das Highlight und gleichzeitig auch das Ende
des Festivals.
Begleitet werden die „Nebutas“ von Tänzern, welche als „Haneko“
bezeichnet werden. Des Weiteren begleiten Musiker den Zug, sowie die Leute, die für das Ziehen
bzw. Tragen des Floßes verantwortlich sind.
Die Teilnahme ist allen Personen möglich. Auch Touristen dürfen am Fest teilnehmen und werden von
den Einwohnern in Aomori herzlich willkommen geheißen. Pflicht ist dabei allerdings das richtige
Outfit. Dieses ist in jedem Supermarkt erhältlich. Es besteht aber auch die Möglichkeit ein
Kostüm in einem der vielen Läden entlang der Fest-Route auszuleihen.
Die teilnehmenden Gruppen beginnen meist direkt nach Beendigung des vorherigen Festes mit den
Vorbereitungen für das nächste Jahr. Dabei ist es ihnen selbst überlassen, wie sie das Floß oder
die Musik dazu gestalten wollen.
Wichtig ist nur, dass sie sich an einige Regeln halten. So ist es zum Beispiel nicht erlaubt,
sich dem Umzug zu einem späteren Zeitpunkt als zum Startzeitpunkt anzuschließen. Die Teilnehmer
müssen eine halbe Stunde vor Beginn der Prozession am Startplatz sein und dort die
Anweisungen der zuständigen Personen befolgen. Aus Sicherheitsgründen dürfen keine
Feuerwerkskörper gezündet und weder Alkoholflaschen mitgebracht noch während
des Umzuges weggeworfen werden.
Das Besondere am Nebuta Festival ist die Kombination aus farbenfroher und vielfältiger
Gestaltung, traditionsbewusstem Brauchtum, mystisch wirkender Musik und herzlicher,
ausgelassener Atmosphäre.
Die aufwendig bemalten und wunderschön beleuchteten Flöße ziehen jedes Jahr um die 3000000 Besucher in die Provinz Aomori.
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