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  • Saga Festival in Arashiyama, Kyoto

    Zwei junge Priester

    Japan ist bekannt für seine „Matsuris“, die zahlreichen Festivals und Feier­tage, die rund um seine Tempel und Schreine gefeiert werden. Nur wenige Matsuris werden landesweit am gleichen Tag gefeiert. Meist haben sie re­gi­o­nalen Bezug und finden in den einzelnen Regionen zu unterschiedlichen Zeit­punkten statt. Bevorzugt werden aber bestimmte jahreszeitlich geprägte Er­eig­nis­se, wie zum Beispiel im Herbst die Zeit der Reisernte oder im Früh­ling die weltweit bekannte Kirschblütenzeit.

    Viele Matsuris kamen ursprünglich aus China, doch haben sich durch die Vermischung mit japanischer Tradition und Religion längst eigenständige Festlichkeiten daraus entwickelt.

    Für weltliche Unterhaltung ist ebenfalls gesorgt. Rund um die Feierlichkeiten werden an zahlreichen Ständen religiöse Souvenirs angeboten, begleitet von zahlreichen Spielen und pompösem Feuerwerk locken die Festivals zahl­rei­che Besucher an.

    Jedem Schrein und der dadurch verehrten Gottheit ist ein eigenes Fest gewidmet. Eine große Rolle spielt gerade in Kyoto die Verbindung zwischen Religion und weltlicher Kaiserpracht, die unter anderem rund um den Nonomiya-Schrein und den Atago-Schrein gefeiert wird.

    Kyoto, im Westen der Hauptinsel Honshu gelegen, war von 794 bis 1869 Sitz des Kaiserhofes. Heute vor allem bekannt durch das umweltpolitisch wichtige Kyoto-Protokoll, ist die Stadt auch in geschichtlicher Hinsicht eine der bedeutendsten Städte Ja­pans. Von den heftigen Bombenangriffen während des zweiten Weltkriegs blieb Kyoto weitgehend verschont und daher nahe­zu unversehrt. Die Stadt birgt 1600 buddhistische Tempel und 400 Shinto-Schreine, die Kyoto mit seinen imperialen Palästen und Gärten zu einer touristisch attraktiven Stadt machen. 1994 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Kyoto steht für das alte, traditionelle Japan, seine Religion und Rituale. Religiöse Feste und Feierlichkeiten werden das ganze Jahr über gefeiert. Eines davon ist das Saga-Festival des Nonomiya- und Atago-Schreins in Arashiyama, das jeden 3. und 4. Sonntag im Mai gefeiert wird. Dabei werden sogenannte „Mikoshi“, tragbare Shinto-Schreine, in einer langen Prozession durch die Straßen getragen.

    Tragbare Schreibe – Mikoshi Kinder beim Festival in Arashiyama Gebet

    Der Nonomiya-Schrein liegt im westlichen Bezirk Arashiyama, der den größten Teil Kyotos ausmacht. Den Großteil der Tempel und Schreine findet man hier. Der relativ kleine Nonomiya-Schrein, inmitten von Bambus-Wäldern gelegen, gehört zu den be­kann­testen japanischen Schreinen. Er soll bereits in dem historischen „Tale of Genji“ Erwähnung finden. „Die Geschichte des Prinzen Genji“ gilt als der erste psychologische Roman in der Literaturgeschichte. Als Autorin des im 11. Jahrhundert ent­stan­den­en Werkes wird die Hofdame Murasaki Shikibu angenommen. Die frühesten noch erhaltenen Versionen der Papierrollen werden als nationale Kulturgüter in japanischen Museen aufbewahrt.

    Die Gottheiten, die im Nonomiya-Schrein verehrt werden, sind zahlreich, eine davon steht für das Finden des Seelenpartners, die glückliche Ehe und leichte Geburt.

    Während der Heian-Zeit musste sich die kaiserliche Prinzessin ein Jahr lang zurückziehen und reinigen, um Hohe Priesterin im entlegenen Schrein von Ise zu werden. Dort, so verlangte es die Tradition, musste sie bleiben, bis der Kaiser abdankte oder ver­starb. Deshalb steht der Nonomiya-Schrein mit seinem einzigartigen schwarzen Tori auch für Traurigkeit und Trennung.

    Jeden dritten Sonntag im Oktober wird die Abreise der kaiserlichen Prinzessin im Rahmen des Saigu-Aufzugs wiederholt und gefeiert. Schüler aus Saga verkleiden sich als Prinzessin oder Offizier und ziehen vom Schrein bis zum Katsuragawa-Fluss. Dort vollziehen sie die sogenannte „Misogie-Zeremonie“. Dieses Reinigungsritual aus der Shinto-Religion verlangt von den Gläu­bi­gen eine Waschung in fließendem Gewässer vor dem Gebet vor Sonnenaufgang.

    Der Atago-Shrine, in 924 Metern Seehöhe gelegen, überblickt eindrucksvoll die Stadt Kyoto, die er vor zerstörerischen Feu­ers­brüns­ten beschützen soll. Jährlich wird am Abend des 31. Juli bis zum Morgengrauen des 1. August mit einem gewaltigen Leuchtfeuer das „Sen-Nichi-Mairi“-Ritual abgehalten. Shinto-Priester bringen ihre Gaben am Altar dar und zeigen ihre Verehrung für die Gottheiten des Schreins im Anschluss in einem traditionellen Tanz. Zuletzt wird das Feuer durch ein Ritual und die Ver­wen­dung von Wasser, Sumpf-Bärlapp und Steinen gelöscht.

    Essensstände beim Saga Arashiyama Festival Standarte Männer in Festbekleidung Die Prozession mit den Mikoshi
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