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Das Musha Jinji Festival findet jedes Jahr am 16. Januar im Kamigamo Schrein in Kyoto statt. Bei dem von der Ogasawara-kyu genannten Schule des Bogenschießens veranstalteten Event, schießen Schützen in traditionellen Roben auf ein mit dem Schriftzeichen Dämon markiertes Ziel, um das Böse auszutreiben.
Der Kamigamo Schrein ist nicht nur einer der ältesten Schreine Kyotos, er ist auch einer der ältesten des ganzen Landes. Er wurde im Jahre 678 gegründet und erfüllt seitdem die wichtige Funktion, die Stadt Kyoto vor Bösem zu bewahren. Dank seiner langen Geschichte, interessanten Festivals und einzigartigen Architektur wurde er im Jahre 1994 zum Weltkulturerbe ernannt.
Hier findet jedes Jahr am 16. Januar das Musha Jinji Fest statt. Es ist eine Schreinzeremonie, die Böses austreiben und Glück für das neue Jahr bringen soll. Sie wird von der renommierten Ogasawara-kyu Bogenschießschule veranstaltet, einer Schule mit rund 800 Jahren Geschichte. Schützen schießen Pfeile auf ein 40 Meter entferntes Ziel, um somit symbolisch das Böse zu vertreiben. Die Schützen und ihre Helfer betreten das Festgelände in einer feierlichen Prozession. Doch bevor sie mit der Zeremonie selbst beginnen können, müssen sie erst von einem der Schreinpriestern gesegnet werden.
Nicht nur die Bogenschützen, auch die restlichen Teilnehmer tragen während der Zeremonie die traditionellen Kariginu genannten Jagdgewänder, welche der Hofadel während der Heian-Zeit (794-1185) trug. Sie bestehen auf mehreren Schichten aufwendig verzierter Kimonos in bunten Farben. Der erste Teil der Zeremonie besteht darin, dass spezielle Higaeru genannte Pfeile auf das Ziel geschossen werden. Das Geräusch, welches die Pfeile beim Fliegen produzieren, sollen das Quaken des Higaeru Frosches nachahmen. Damit er beim Schießen der Langbögen nicht im Weg ist, ziehen die Schützen den linken Ärmel ihres Kimonos aus. Wer dies nicht tun möchte, hat allerdings noch eine andere Möglichkeit: Spezielle „Ärmelhalter“ verhindern, dass der Ärmel den Schützen während des Schusses behindert.
Das Ziel, ein 1.8 Meter breites Papier, ist mit dem japanischen Schriftzeichen für Dämon oder Teufel beschriftet. Die Schützen wollen mit dem Beschuss des Ziels das Böse vertreiben und um ein gutes neues Jahr bitten. Im Anschluss an das Schießen mit den Higaeru-Pfeilen stellen sich Gruppen von Männern und Frauen nebeneinander auf und schießen mit bedachten Bewegungen Pfeilsalven auf das Ziel. Die dabei benutzten japanischen Langbögen sind 2 Meter lang und den zur Heian-Zeit von Kriegern benutzten historischen Langbögen nachempfunden. Nach der Zeremonie können die Pfeile, welche das Ziel tatsächlich getroffen haben, als Glücksbringer gekauft werden. Man sagt ihnen nach, dass sie die Kraft hätten, Böses zu vertreiben, da sie durch das Treffen des Zieles bereits einen Dämon getötet haben.
Die Musha Jinji Zeremonie, bei der Bogenschützen Pfeile auf ein mit „Dämon“ gekennzeichnetes Papierziel schießen und die alljährlich im Kamigamo Schrein stattfindet, ist eine gute Möglichkeit japanische Bogenschießkunst (Kyudo) und traditionelle japanische Kleidung des Hofadels zu bewundern.
Zeitraum: 16. Januar
Vom Hauptbahnhof in Stuttgart fahren Sie mit der S-Bahn ca. 30 Minuten zum Flughafen Stuttgart. Von dort fliegen Sie ca. 16 Stunden zum Kansai International Airport. In Japan angekommen nehmen Sie erneut die Bahn zum Hauptbahnhof in Kyoto. Die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden. Mit dem Taxi dauert es weitere 20 Minuten, bis Sie den Kamigamo-Schrein erreicht haben.
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