Reiseinformationen für Ihre Reise nach Kyoto
Jedes Jahr im Februar findet im Kitano-Tenmangu-Schrein in Kyoto das Setsubun-Fest statt. Zur Feier des Jahreszeitenwechsels wird ein Kyogen genanntes kurzes Theaterstück aufgeführt, in dem die Vertreibung eines Teufels gezeigt wird. Ihn mit Bohnen zu bewerfen soll das Böse verjagen und Glück bringen.
Um den 3. Februar jedes Jahres findet in Japan das Setsubun statt. Setsubun bedeutet „Teilung der Jahreszeiten“ und markiert den Tag vor dem Frühlingsbeginn laut Mondkalender. Um für Glück für die kommende Jahreszeit zu beten, finden im Privaten ebenso wie in vielen Schreinen und Tempeln symbolische Teufelsaustreibungen statt. Ein Freiwilliger verkleidet sich als Teufel (Oni) und versucht in das Haus oder den Tempel einzudringen. Er wird mit Glücksbohnen genannten Sojabohnen beworfen, die das Böse austreiben sollen. Dabei ruft man „Oni wa soto! Fuku wa uchi!“ (Teufel heraus! Glück herein!).
Der Kitano-Tenmangu-Schrein in Kyoto wurde während der Heian-Ära (794-1185) im Jahre 947 gebaut und ist Tenjin, dem Gott der Gelehrsamkeit gewidmet. Tenjin wurde als sterblicher Adliger mit dem Namen Sugawara no Michizane geboren und war Berater an der Seite des Kaisers. Durch Intrigen seiner Widersacher wurde er nach Dazaifu auf der südlichen Hauptinsel Kyushu verbannt, wo er einsam starb. Kurz darauf wurde die Hauptstadt Kyoto von mehreren schweren Unglücken und einer Seuche heimgesucht. Um den erzürnten Geist Michizanes zu beschwichtigen, wurde der Schrein errichtet und die Verehrung Michizanes als Tenjin nahm ihren Anfang.
Die Festlichkeiten im Kitano-Tenmangu-Schrein beginnen mit dem Einzug der Priester und der Gemeindeältesten. Sie tragen als Zeichen des Frühlings einen Pflaumenzweig vor sich her. Die Pflaume ist nicht nur einer der am frühesten blühenden Bäume, der somit den Beginn des Frühlings markiert, sie soll zudem die Lieblingsblüte Sugawaras gewesen sein. Aus diesem Grund kann man in allen Tenmangu-Schreinen des Landes in der Regel einen oder mehrere der pink blühenden Bäume finden. Die Prozession zieht unter festlichem Gesang auf die Bühne des Schreins, wo ein Kyogen genanntes, aus dem Umfeld der Tradition des No-Theaters stammendes Theaterstück aufgeführt wird, bei dem ein Teufel mithilfe von gerösteten Sojabohnen ausgetrieben wird.
Im Anschluss an die Teufelsaustreibung findet eine Tanzaufführung von Geikos (wie die Geishas in Kyoto genannt werden) und Maikos, Geikos in Ausbildung, aus dem Stadtteil Kamishichiken statt. In langen, buntverzierten Kimonos, mit zu der Jahreszeit passendem Schmuck im Haar, führen die Künstlerinnen elegante Tänze zu klassisch japanischer Musik auf.
Nach der Aufführung der Geikos und Maikos findet die eigentliche Hauptveranstaltung des Schreins statt. Die Künstlerinnen, Priester und Helfer versammeln sich auf der Bühne und werfen Beutel mit gerösteten Sojabohnen in die wartende Menge. Dies soll nicht nur Glück bringen, die Bohnen können auch dafür benutzt werden, eine Teufelsaustreibung (Mamekai) im eignen Haus durchzuführen und so das Haus und die Familie von Bösem zu befreien und mit Glück zu segnen.
Ein Besuch des Setsubun-Festes im Kitano-Tenmangu-Schrein in Kyoto lohnt sich also nicht nur wegen seiner traditionellen Kyogen-Aufführung und dem Verteilen von Bohnen an die Zuschauer – man kann darüber hinaus einem Tanz von Kyotos berühmten Geikos und Maikos beiwohnen.
Zeitraum: 3. oder 4. Februar
Vom Hauptbahnhof in Bremen fahren Sie mit der Bahn ca. 4 Stunden zum Flughafen Frankfurt, alternativ besteht auch eine einstündige Flugverbindung von Bremen nach Frankfurt. Von dort fliegen Sie ca. 15 Stunden zum Kansai International Airport. In Japan angekommen nehmen Sie erneut die Bahn zum Hauptbahnhof in Kyoto. Die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden. Nach weiteren 30 Minuten erreichen Sie den Kitano-Tenmangu-Schrein.
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