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Der Ise-Shima-Nationalpark in Japan hält für den Besucher spannende Anblicke bereit. Er liegt auf der Shimahanto-Halbinsel in der Region Kinki im Südwesten Japans und bietet bei einem angenehm warmen Klima einerseits den Blick auf den Pazifik und andererseits auf eine bewaldete Hügellandschaft. Der heiligste japanische Schrein Ise-Jingu gehört auch dazu.
Der Ago no Matsubara-Strand erstreckt sich etwa drei Kilometer lang an der Küste des Parks. Sein Sand ist hell und fein, und das türkise Wasser der Küstenregion bietet einen reizvollen Kontrast zu den dunkelblauen Wellen des Pazifiks dahinter. Über die Bucht hinweg fällt der Blick auf die bewaldeten Hügelketten auf der anderen Seite, deren ganzjähriges Grün das Farbzusammenspiel perfektioniert.
Immer schon tauchten Frauen in der Ise-Bucht nach Perlen. Sie wurden sogar die Perlentaucherinnen genannt. Und sie brachten den ehemaligen Gemüsehändler Kokichi Mikimoto auf eine Idee: Wenn er es schaffte, ein winziges Sandkorn in eine Muschel zu praktizieren, würde diese doch eine Perla daraus machen. Das war der Beginn der Perlenzucht, und die Mikimoto Perleninsel erhielt den Namen des Erfinders. Heute kommen die berühmtesten Zuchtperlen der Welt aus diesem Werk.
Die Stadt Toba liegt direkt am Pazifik. Von ihrer Aussichtsplattform hat man nicht nur einen Blick auf die bewaldeten Hügel in Richtung Inland und die Küstenregion, sondern auch auf die Bucht mit ihren zahlreichen Inseln. Zu ihnen zählen die Atsumi-Halbinseln, die Suga-Insel, die Toshi-Insel und die Kami-Insel. Auch Stellen, an denen die berühmten Perlentaucherinnen der Ise-Bucht bevorzugt getaucht hatten, sind von hier aus zu sehen.
Der Schrein im Ise-Shima-Nationalpark, der Jingu, gilt in Japan als das höchste Heiligtum des Shintoismus. Der Schrein besteht aus dem äußeren, dem Geku-Schrein, und dem Inneren, der Naiku genannt wird. Um sie herum liegen außerdem 125 kleine Nebenschreine und mehrere Nebengebäude, die Museen und Bibliotheken beherbergen. Der Schrein dient als Pilgerstätte, allerdings sind die Hauptschreine für die Öffentlichkeit abgesperrt und können nur hinter Zäunen betrachtet werden.
Die Meoto Iwa-Felsen liegen vor der Küste und gelten in Japan als Heiligtümer für den nahegelegenen Schrein der Nahrungsgöttin Miketsu. Bei Flut trennt das Wasser die Felsen. Sie sind aber durch ein Seil als Stroh verbunden, das mehrmals im Jahr in feierlichen Zeremonien ersetzt wird. Sie gelten als Sinnbild für die Verbindung zwischen Mann und Frau und werden daher gern von jungen Ehepaaren besucht.
Die Asakumayama-Aussichtsplattform erlaubt einen atemberaubenden Blick über einen weiten Teil der Küstenregion des Ise-Shima-Nationalparks. Von hier aus ist besonders gut zu erkennen, wie sich die Halbinseln Chita, Atsumi und Shima ins immer dunkler werdende Wasser des Pazifiks erstrecken. Hinter den kräftig bewaldeten Hügeln zum Meer hinab ist die stark geschwungene Küstenlinie gut zu erkennen, die teilweise an ein gezacktes Blatt erinnert.
Auf der Halbinsel, die zum Ise-Shima-Nationalpark erklärt wurde, liegen die Städte, Ise, Shima, Toba und Minami-Ise. Beim Schrein wurden gezielt Japanische Zypressen (Chamaecyparis obtusa) angepflanzt. Andererseits gibt hier auch viel natürlich gewachsenen Mischwald. Er besteht aus Eichen, Koniferen wie der Japanischen Roten Pinie (Pinus densiflora), Kampferbäumen, Zedern und weiteren Pinienarten sowie Cinquapin-Sträucher. Zu den seltenen Gewächsen, die im Schreinwald betrachtet werden können, zählt der Strauch „Fire Dance“ (Loropetalum chinense). In der Küstenregion wächst unter anderem die Steinlinden-Eiche (Quercus phillyraeoides). Es gibt hier zahlreiche Seevögel, vor allem den japanischen Kormoran. In den Gewässern vor der Küste leben besonders viele Muscheln.
Surfer finden am Ago no Matsubara ganzjährig glänzende Voraussetzungen. Auch Schwimmer und Taucher kommen hier auf ihre Kosten. Für Wanderer sind die bewaldeten Hügel des Nationalparks ideal geeignet. Kulturinteressierte finden im Schrein ein wichtiges Heiligtum der fremden Kultur, und Ornithologen erleben an der Küste ein prächtiges Schauspiel der unterschiedlichsten Seevögel.