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Wie in vielen anderen Kulturen auch, sind verschiedenste religiöse Heiligtümer in Japan vorhanden. Ein Heiligtum kann entweder ein bestimmter Ort oder ein Gebäude sein, welches eine zentrale Bedeutung innerhalb einer Religion einnimmt. Viele Religionen wertschätzen ihre Heiligtümer und verehren diese. Die heiligen Stätten werden in der Regel besucht beziehungsweise geschützt, um der Nachwelt erhalten zu bleiben. Heiliges Japan beherbergt eine Vielzahl derartiger Heiligtümer.
Der Fujisan, kurz Fuji, im deutschen Sprachgebrauch auch Fujiyama, ist ein 3776 Meter hoher Vulkan und damit der höchste Berg Japans. Er befindet sich auf der größten Inseln Japans, Honshu, und ist Teil der japanischen Alpen. Eingestuft wird er zwar als aktiv, jedoch mit einem geringen Risiko des Ausbruchs. Eine letzter bekannte Eruption ist auf das Jahr 1707 datiert. Zwischen 781 und der letzten Eruption ereigneten sich ungefähr 18 Ausbrüche. Fünf Seen umgeben den Fujisan. Er ist Teil des Nationalparks namens Fuji-Hakone-Izu.
Laut der japanischen Religion Shintoismus (Ahnen- und Naturreligion) wird der Berg als heilig eingestuft. Angeblich bestieg im Jahre 663 ein unbekannter Mönch den Berg erstmalig. Frauen war bis zu Beginn der sogenannten Meiji-Zeit (1868–1912) das Besteigen des Fujisan verboten. Im Gegensatz zu anderen Bergen mit einer ähnlichen Höhe ist der Berg auf Grund seiner Form leicht zu besteigen. Ein Sprichwort in Japan lautet: „Wer niemals auf den Berg Fuji steigt, ist ein Dummkopf, wer es zweimal macht, ist ein Irrer.“ Die Japaner verehren den Berg. Eine Vielzahl von Altären und Tempeln findet sich auf den Hängen des Fuji und tausende Pilger besuchen ihn jährlich. Der schneebedeckte Gipfel birgt das Geheimnis der Unendlichkeit.
Dieses Geheimnis geht auf die Legende der Prinzessin Kaguya zurück. Kaguya war eine Prinzessin und doch Waisenkind. Mit Beginn der Volljährigkeit machten viele Freier ihr den Hof, so auch der Kaiser. Nachdem sich die Liebe zwischen ihnen festigte, erfuhr sie, dass sie zu ihrem Ursprung, dem Mond, zurückkehren müsse und ihre große Liebe auf der Erde zurücklassen musste. Als Zeichen der Liebe übergab sie ihm einen Unsterblichkeitstrank. Diesen übergoss er jedoch auf dem Fujisan, da er ohne seine Geliebte nicht leben wollte.
Miyajima („Schrein-Insel“) zählt zu Japans schönsten drei Landschaften und ist eine etwas über 30 Quadratkilometer große Insel. Ungefähr 20 Kilometer von Hiroshima liegt sie entfernt, unmittelbar vor Honshu. Zahmes Wild läuft auf der Insel frei umher. Misen, ein Berg in der Inselmitte, beherbergt Japanmakaken, eine Affenart. In der Frühhistorie des Landes galt die Insel bereits als heiliger Ort. Weder Geburten noch Tote wurden auf der Insel geduldet, da dadurch der Zustand der Unreinheit aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Auch heute noch bringen Bewohner der Insel die Toten nach Honshu, der Hauptinsel. Erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts war es Frauen erlaubt, die Insel Miyajima zu betreten.
Auf der Insel befindet sich der Itsukushima-Schrein, welcher heutzutage Weltkulturerbe (seit 1996) ist. Der Schrein ist in das Meer gebaut und sollte angeblich die Meeresgöttin weihen. Die Hauptgebäude befinden sich auf Pfeilern. Bei Flut entsteht der Effekt, dass das ganze Gebäude schwimmt. Weltweite Berühmtheit erlangte das Torii, ein Wahrzeichen 160 Meter vom Hauptgebäude des Schreins entfernt. Dieser Ort gilt als einer der beliebtesten und leider auch teuersten Plätze für Hochzeiten in Japan.Der Berg Misen ist die höchste Erhebung Miyajimas. Als schönste Wanderung auf Miyajima gilt der Aufstieg des Berges, da man vom Gipfel aus eine idyllische Aussicht auf die Insel und Hiroshima genießen kann. Ein Teil des Aufstiegs kann mit einer Seilbahn überwunden werden. In der Vergangenheit war es verboten die Insel zu betreten, denn Miyajima galt als Eigentum der Götter, laut dem Shintoismus. Kukai, ein Mönch, entzündete im Jahr 806 auf dem Gipfel ein Feuer um Wasser zu kochen. Er versuchte damit zu zeigen, dass es keinem verboten ist den Berg zu besteigen.
Südlich von Osaka liegt eine Gruppe verschiedener Berge, Koyasan, ein weiteres Weltkulturerbe Japans seit dem Jahr 2004. Der Mönch Kukai („Meer der Leere“; 774–835) erschloss im Jahre 819 dieses Gebiet. Es gilt als die wichtigste Stätte des japanischen Buddhismus in der Shingon-Richtung („Schule des wahren Wortes“), einer von Kukai im Jahr 807 ins Leben gerufene Schulbildung des Buddhismus. Auf einer Höhe von 800 Metern befinden sich zwischen den acht Berggipfeln zahlreiche Bauwerke und Gebäude. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine erstaunliche Siedlung, die über 110 Klöster beherbergt sowie die Universität für religiöse Studien. Diese wird auch Koyasan-Universität genannt und ist eine private Hochschule, welche 1926 gegründet wurde. In nahezu der Hälfte der Klöster wird Pilgern Unterkunft gewährt. Vegetarische Kost sowie die Teilnahme an den religiösen Zeremonien wird ihnen ebenfalls geboten.
Neben diesen Einrichtungen befinden sich weitere bekannte Stätten auf dem Koyasan. Dazu zählt beispielsweise das Oku-no-in („tiefinnere Halle“). Es ist eine kleinere Anlage, welche das monumentale Grabmal des Mönchs Kukai beherbergt. Umgeben wird das Oku-no-in vom wichtigsten und größten Friedhof Japans. Bekannte Persönlichkeiten der Geschichte Japans liegen dort begraben. Eine weitere wichtige Stätte wäre das Koongbu-ji, der wohl wichtigste Tempel der Shingon-Richtung. Die Pagode, ein mehrgeschossiges, turmartiges Bauwerk, namens Kompon Daito („grundlegende Großpagode“), stellt den Mittelpunkt des Mandala der Shingon-Lehre dar.
Der offizielle Name des Ise Schreins ist Jingu, ist jedoch auch unter Ise-Daijingu (Groß-Schrein von Ise) bekannt. Er ist ein Schrein des Shinto und gilt als das wohl höchste Heiligtum des Landes. Ansässig ist der Schrein in der Stadt Ise auf der Insel Honshu. Jingu besteht aus zwei Hauptschreinen innerhalb einer weitläufigen Gebäudeanlage. Naiku (offizieller Name Kotai-jingu) ist der Innere Schrein mit 91 Nebenschreiben, Geku (Toyouke Dai-jingu) nennt sich der sechs Kilometer entfernte Äußere Schrein, mit 32 zugehörigen Nebenschreinen. Drei Museen und eine Bibliothek gehören ebenfalls zur Anlage. Im 4. Jahrhundert wurde die Schreinanlage gegründet und beinhaltet insgesamt 200 Gebäude. Die Heiligtümer im Inneren dürfen lediglich vom Tenno, der japanischen Herrscher (oftmals als „Kaiser“ übersetzt) und dessen Gefolgschaft betreten werden. Priestern ist der Zutritt zu allen anderen Schreingebäuden erlaubt.
Im Naiku soll sich beispielsweise der Yata no kagami, ein Spiegel, befinden. Dieser soll angeblich die Sonnengöttin aus der Hölle gelockt haben und gehört zu den drei Throninsignien Japans. Ein innerer Schrein ist Amaterasu, der Sonnengöttin, gewidmet. Sie ist die oberste Gottheit des Shintoismus und von ihr stammt die gesamte kaiserliche Linie ab. Dem Gott der Nahrung Toyouke ist der äußere Schrein Geku gewidmet.
Mit Beginn des 7. Jahrhunderts wurden regelmäßig, alle 20 Jahre, die Gebäude des Ise Schreins abgebaut und neu errichtet. Jährlich pilgern ungefähr sechs Millionen Menschen (genannt O-Ise-Mairi) zu Jingu, wobei zuerst der Geku und anschließend der Naiku aufgesucht wird.
In der japanischen Stadt Nikko befindet sich der Schrein des Shintoismus Toshogu, auch Nikko Toshogu genannt. Erbaut wurde er im Jahr 1617 und ist Tokugawa Ieyasu gewidmet. Dieser gründete die Dynastie der Tokugawa. Tokugawa Ieyasu (1543–1616) gründete die gleichnamige Shogun-Dynastie, welche wiederrum die Edo-Zeit (1603–1868) einleitete. Zudem gilt als einer der Reichseiniger in Japan. Der Schrein wurde vom Sohn des Gründers, Tokugawa Hidetada, späterer Shogun der Dynastie, erbaut. Tokugawa Iemitsu, dritter Shogun, baute den Schrein, zum Beispiel um das heutige Hauptgebäude, weiter aus. Im nahegelegnene Taiyuinbyo Mausoleum sind die Überreste von Iemitsu aufbewahrt, da dieser seinem berühmten Großvater im Tode nahe sein wollte. Die UNESCO ernannte diesen und weitere Schreine sowie Tempel der Stadt Nikko im Jahr 1999 zum Weltkulturerbe. Der geniale sowie kreative Baustil der Architekten in der besagten Edo-Zeit sollte dadurch geschützt werden. In einem Mausoleum des Toshogu sind die Überreste des Gründers Ieyasu beigesetzt. Dieses wurde 1634 bis 1636 erbaut.
Durch das sogenannte Niomon Tor gelangt man in den Toshogu. Eigentum des Schreins sind acht Gebäude sowie zwei Schwerter. Honden, die Haupthalle, Ishi no ma, die Steinhalle, Haiden, die Halle des Gottesdienst und Yomeimon („Tor des Sonnenlichts“, der Turm-Druchgang sind die Bestandteile des Toshogu und zudem Kulturgüter Japans. Mehrere Hundert Steinstufen umzingelt von Wald führen zum Grab des Gründers Ieyasus. Eine bronzene Urne beherbergt die Überreste von ihm. Weiterhin ist der heilige Pferdestall sowie das innere Torii („Vogelsitz“) faszinierende Bauwerke.
Nordöstlich der Stadt Kyoto (damalige Hauptstadt genannt Heian-kyo), im Westen Japans, befindet sich der Hieizan („Berg Hiei“), ein Berg mit einer Höhe von 848 Metern nahe des Biwa-Sees. Er zählt in der Kansai-Region zu den berühmtesten heiligen Bergen. Bekannt ist der Berg auf Grund seiner natürlichen Schönheit und für seine zahlreichen Tempel. Im Jahr 788 gründete der buddhistische Mönch Saicho („Höchste Klarheit“; 767–822) an der Ostseite des Gipfels die Tendai-Schule. Auch nach schweren Machtkämpfen im ausgehenden 16. Jahrhundert befindet sich die Schule innerhalb der Klosteranlage.
Saicho (auch Dengyo Daishi) gründete im selben Jahr wie die Tendai-Schule auch das Kloster namens Enryaku-ji, welches diese Schule beinhaltet. Enryaku-ji zählt zu den bekanntesten Tempeln des Buddhismus in Japan. In er zusätzlich errichteten Haupthalle, Kompon-chudo, kommen alle Angehörigen des Klosters zu wichtigen Treffen zusammen. Drei verschiedene Sektionen beinhaltet der Tempelkomplex. Der Todo, die östliche Pagode, ist zusammen mit der Haupthalle das wohl wichtigste Gebäude des Klosters. Die westliche Pagode, genannt Saito, und Yokawa komplettieren das Kloster Enryaku-ji. Als Hauptsitz der Tendai-Richtung, eine Schule des Buddhismus, studierten viele berühmte Mönche des Buddhismus an diesem Ort. Neben dem Enryaku-ji befindet sich die Universität, welche nach dem Berg benannt ist. Während des Mittelalters wurde der Klosterkomplex zum wichtigsten Zentrum des Buddhismus.
Auf der japanischen Halbinsel Shimokita liegt der Berg Osorezan, auch Osoreyama („Furcht-Berg“) genannt. Neben dem Hieizan und Koyasan zählt er zu den drei Geisterbergen Japans und ist Teil der drei Geisterstätten. Das Bergmassiv misst eine Höhe von 879 Metern. Osorezan ist Bestandteil des Quasi-Nationalparks namens Shimokita Hanto. Wie viele andere Berge in Japan auch, sind mehrere Tempel Teil des Berges. Am Rande des Sees namens Usoriyamako befindet sich der Tempel Entsuji, auch als Bodaiji-Temple bekannt. Dieser wurde wohl im 9. Jahrhundert vom buddhistischen Mönch Ennin (ungefähr 793–864) ins Leben gerufen. Ennin hatte während einer Studienreise Richtung China einen Traum. Ein Mönch erteilte ihm den Auftrag nach 30 Tagesreisen von Kyoto Richtung Norden eine Jizo-Statue an einem heiligen Berg zu schnitzen und dort den Buddhismus predigen.
Im Zentrum des Gebietes des Osrezan liegt der See Usori, welcher von acht Bergen umgeben ist. Der Sand am Ufer des Sees und die Berge ringsherum ändern die Wasserfarbe. Dieses Bild spiegelt das Paradies wieder. In der sonst höllischen Umgebung, geprägt durch giftig aussehende Matschlöcher, welche die Höllen repräsentieren, nahm der Mönch Ennin höllische Qualen auf sich, um den Weg ins Paradies für andere zu erleichtern.
Der Osorezan gilt als Tor zur buddhistischen Unterwelt und ist ein Heiligtum der Schamanen Japans (genannt Itako). Angeblich ist es diesen möglich, zu den jährlichen Treffen im Juli in Verbindung mit den Toten zu treten. Viele Angehörige der Verstorben suchen somit die Gegend des Osorezan auf. Steinhaufen sowie Spielzeug oder Figuren sind am Osorezan zu finden, die die Erlösung der Kinderseelen symbolisieren sollen.
Im Süden der Insel Honshu befindet sich die 400000 Einwohner große Stadt Nara. Neben den dort lebenden Bürgern reihen sich auch ungefähr 1200 Rehe und Hirsche dazu. Für die Einheimischen haben die Tiere einen ganz besonderen Stellenwert. Sie gehören zum Bild der Stadt und werden von den Bürgern Naras verehrt, da die Tiere als heilig gelten.
Vor mehreren tausend Jahren war Nara eine wichtige Residenzstadt der Adelsfamilie Fujiwara. Diese hatte einen Schrein zur Ahnenverehrung inne. Kasuga Taisha, auch Kasuga-Schrein, ist der Name des noch existenten Schreins. Angeblich wurde er im Jahre 768 errichtet. Er befindet sich am Fuße zweier heiliger Berge namens Kasugayama und Mikasayama. Auf letzterem befand sich der Schrein ursprünglich. Gottheiten beschützten den Kasuga-Taisha. Diese ritten auf Hirschen. Eine Verbindung zwischen Gottheit und verschiedenen Vertretern der Tierwelt war in den früheren Kulturen Japans gängig. Die Familie Fujiwara hatte ein besonderes Verhältnis zu Hirschen beziehungsweise Rehen. Es war zur damaligen Zeit verboten diese Tiere im Wald zu jagen. Diese Wildtiere legten ihre natürliche Scheu ab und näherten sich den Menschen immer mehr auf dem Anwesen der Familie. Auch heute noch ist es noch so, dass sich Hirsche und Rehe frei in der Stadt bewegen und sich wohl fühlen unter den Menschen.
Bevorzugt halten sich die Tiere im Wald nahe des Kasuga
Die Kii-Berge befinden sich auf der Halbinsel Kii, welche Teil der Hauptinsel Honshu ist. Über 1200 Jahre lassen sich die Traditionen des Gebietes, welches auch als „Heilige Berge“ bekannt ist, zurückverfolgen. Zerklüftete Berge mit Höhen bis zu 2000 Metern beherbergt das Gebirge. Durch die hohen Niederschlagswerte in der Region sind viele Flüsse und Wasserfälle vorhanden. Somit ist ein sehr reizvolles Ambiente mit natürlicher Schönheit in diesem Gebiet vorhanden. Die vorhandenen Heiligtümer des Buddhismus und des Shintoismus sind durch ehemalige Pilgerpfade miteinander verbunden. Selbige verbinden auch die altehrwürdigen Hauptstädte Nara und Kyoto.
Diese ehemaligen Pilgerrouten bieten eine Vielzahl an historischen Tempeln und Schreinen. Sie verbinden zudem die heiligen Ortschaften Yoshino, Kumano Sanzan sowie Koyasan. Die daraus entstandene Kombination aus den heiligen Ortschaften, einer faszinierenden Natur sowie den historischen Bauwerken der asiatischen Kultur, welches in bizarren Felsformationen umgeben ist, ist weltweit einzigartig. Wie viele andere historische Bauwerke, Tempel oder Stätten wurden auch die drei heiligen Orte im Jahr 2004 zum Weltkulturerbe ernannt. Das Gebiet der Kii-Berge stellt immerhin das größte Kulturerbe Japans dar.
In der Ortschaft Kumano finden sich drei große Shinto Schreine, darunter der Hongu Taisha, der Hayatama Taisha und der Nachi Taisha. Zudem gibt es den buddhistischen Tempel Seiganto-ji. Neben diesen historischen Monumenten gibt es jedoch auch die natürlichen Schönheiten der Kii-Berge. Dazu gehören vor allem die großen Kirschhaine aus dem 10. Jahrhundert in Yoshino als Teil des Kimpusen-ji-Tempels. Der Nachi-Taisha Kumanos beherbergt den als Heiligtum verehrten Nachi-Urwald. Zusätzlich gibt es 500 Jahre alte Bäume am Koyasan oder 3000 Jahre alter Zedern auf dem Gipfel des Tamakisan zu bestaunen.
Die heiligste Stätte der Insel Okinawa ist Sefa Utaki Japan. Seit jeher gibt es auf Okinawa eine eigene Religion namens „Nirai Kanai“. Sie festigt den Glauben an einen fernen Ort im Osten des Meeres. Der Glauben beinhaltet die Vorstellung an eine dort vorhandene perfekte Welt. Laut Legende erscheinen einmal pro Jahr die Götter der idealen Welt „Nirai Kanai“ und bescheren den Menschen Glück und Fruchtbarkeit. Tedako, Sonnengott, oberster aller Götter schickte Amamikiyo, die Schöpfergöttin, und die Gottheit Shinerikiyo nach Okinawa. Die Inselgruppen Ryuku sowie die verschiedenen Völker sollten von den beiden Göttern erschaffen werden. Sie führten beide ihren Auftrag aus. Als erstes wurde das heilige Gehölz namens „Utaki“ erschaffen. Bei einem dieser Gehölze handelte es sich um Sefa Utaki.
Diese geheimnisvollen Orte, die Utakis, werden von Göttern besucht um die Vorfahren zu ehren. Sefa bedeutet übersetzt so viel wie „höchster Rang“. Von daher ist Sefa Utaki der bedeutendste und vor allem heiligste Ort Okinawas und Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Vor einiger Zeit war es nur wenigen auserwählten Personen erlaubt, diesen heiligen Ort zu betreten. Heutzutage steht Sefa Utaki jedem offen. Sefa Utaki ist ein Schrein des Shintoismus. Das Gebiet des Schreins beherbergt eine Vielzahl an Höhlen und Felsvorsprüngen.